Immobilien als Vermögensgegenstand hat Stefan Schäfer in den Fokus seiner akademischen Arbeit gerückt. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der TU Darmstadt im Fachgebiet Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung stellt sein Know-how seit einigen Jahren auch Privatleuten mit seiner eigenen Firma Beyond Assets zur Verfügung.
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„Mir ist es wichtig, dass Zukunftsthemen rechtzeitig in den Blick geraten. Für Immobilienbesitzer ist es empfehlenswert, sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen.“ – Stefan Schäfer, Beyond Assets
Als geschäftsführender Inhaber von Beyond Assets kümmert sich Schäfer um die Werterhaltung und -entwicklung von Wohnungen und Häusern. Seine Kunden sitzen in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland. „Ich betrachte das Thema ganzheitlich“, sagt der 40-jährige Hattersheimer. „Mir ist es wichtig, dass Zukunftsthemen rechtzeitig in den Blick geraten.“
Er achte aber selbstverständlich darauf, dass seine Vorschläge auch zur jeweiligen Person passten. Für junge Immobilieneigentümer stellten sich andere Fragen als für alte. „Es gibt allerdings Senioren, die unbedingt mit der Zeit gehen wollen und das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst nehmen. Es sind mehr, als man glaubt.“
Das von der Bundesregierung nach langer Diskussion abgeschwächte Heizungsgesetz habe viele verunsichert. Auf die finanziellen Belastungen durch einen Heizungsaustausch hatte Stefan Schäfer frühzeitig hingewiesen. Inzwischen seien höhere Zuschüsse für den Einbau klimafreundlicher Heizungen beschlossen worden. Eine defekte Gas- oder Ölheizung dürfe weiterhin repariert werden. Eine Heizungsanlage in einem Neubau müsse ab dem 1. Januar 2024 aber im Regelfall zu 65 Prozent erneuerbare Energie verwenden. Die Folgen der neuen Regelungen seien in jedem Einzelfall sorgsam durchzurechnen. Bei fossilen Heizungen prognostiziert der ausgewiesene Experte deutliche Kostensteigerungen.
Vertrackte Energiefragen
Die umstrittene Wärmepumpe sei dabei nur eine von mehreren technischen Möglichkeiten. Schaefer liebt es, komplexe Sachverhalte zu durchleuchten. Manches sei am Ende weit weniger beunruhigend, als zunächst befürchtet.
Grundsätzlich spiele die steuerliche Gestaltung bei Immobilienfragen eine zentrale Rolle, hebt der Betriebswirt hervor. Das fange bei der Grunderwerbssteuer an. Sie lasse sich erheblich reduzieren, wenn im Kaufvertrag das miterworbene Mobiliar preislich beziffert werde. „Auf bewegliche Einrichtung entfällt nämlich diese Steuer nicht. Auf diese Weise kann man leicht einen vierstelligen Betrag einsparen“, erläutert er.
Mit „Professional Tax Real Estate“ – also Steuerfragen der Immobilienbranche – hat sich Stefan Schäfer beim internationalen Wirtschaftsprüfer und -berater Deloitte mehrere Jahre beschäftigt. Bereits während des Studiums am Campus Essen interessierte er sich für Steuerproblematiken.
Damals nahm er als Tutor seine Lehrtätigkeit auf. „Das ist nun genau 20 Jahre her“, konstatiert er lächelnd. „Zusammenhänge zu vermitteln hat mich bereits sehr früh gereizt“, bekennt der Diplom-Kaufmann, der auch an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft (HWG) in Ludwigshafen einen Lehrauftrag hat. Seinen Studierenden wie den Kunden begegnet er freundlich auf Augenhöhe. Die Verbindung von wissenschaftlicher Laufbahn und einer begleitenden Tätigkeit in der Wirtschaft hält er für ideal.
Kreativer Wissensdurst
Mit forschender Neugierde begleitet Schäfer gesellschaftliche Veränderungen. Er ist davon überzeugt, dass wir noch deutlich mehr tun müssen, um den Planeten zu retten. Die Bauwirtschaft werde sich an den ESG-Kriterien, die für ökologisches, soziales und ethisches Handeln stehen, messen lassen müssen. Es bedürfe neuer Konzepte, um den Ressourcenverbrauch einzudämmen.
Derzeit begeistert er sich für die Idee der „15-Minuten-Stadt“. Eine Kommune sei dann energieeffizient, wenn jeder Bürger nur eine Viertelstunde zur Verwaltung wie zu den Versorgungsquellen des täglichen Bedarfs benötige – und zwar zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. „Die Stadt im Jahr 2050 wird auf jeden Fall anders aussehen als heute.“ Für Immobilienbesitzer sei es empfehlenswert, sich mit solchen Entwicklungen auseinanderzusetzen, mahnt Schäfer.
Weitere Infos unter: ► www.beyond-assets.com
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