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19 Monate lang musste der Tigerpalast auf Gäste und Applaus verzichten. Jetzt geht es wieder los.
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„Was für ein wunderbarer Moment“, freut sich Johnny Klinke, einer der drei Tigerpalast-Chefs, die 33. Saison des Frankfurter Varietés anzukündigen. Vom 29. Oktober bis zum 2. April dauert sie, etwas kürzer als üblich, und unter den gegebenen Hygienevorschriften wie etwa den 3Gs. Auch sonst hat sich im Tigerpalast einiges verändert. Die Tische sind auseinandergerückt. Statt der mehr als 190 Gäste gehen derzeit nur noch 132 in den Saal. Selbst die berühmte „Regierungsbank“ auf der linken Seite, auf der zur Premiere die Stadtpolitiker Platz nehmen durften, ist dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Sie wurde ausgebaut, damit die Besucher je Haushalt einen eigenen Tisch bekommen und genügend Abstand halten können. Weniger Plätze bedeuten auch weniger Einnahmen. Deshalb habe der Tigerpalast seine Preise leicht erhöht, betont Robert Mangold, Geschäftsführender Gesellschafter der Tiger-Palmen GmbH.

Essen und Künstler auf Weltklasseniveau
Auch das Restaurant im Keller des Hauses in der Heiligkreuzgasse öffnet wieder. „Wir haben allerdings, weil wir 18 Monate lang geschlossen hatten, unseren Michelin-Stern verloren“, sagt Mangold. Zur Show hat der Küchenchef Coskun Yurdakul nun aber unterschiedliche Menüs zusammengestellt, die mitgebucht werden können. Nur auf der Bühne ist alles wie immer: „Aus jeder Sparte haben wir die technisch Besten und die größten Künstler geholt“, betont Margareta Dillinger, die das Artistenprogramm gestaltet. Um diese zu unterstützen, hatte sie auch in den vergangenen 18 Monaten das Haus stets geöffnet, hat vielen Artisten aus aller Welt in den Tigerpalast-Wohnungen eine Unterkunft geboten und sie täglich im Varieté proben lassen. „Ein Artist auf diesem Niveau kann höchstens einen Tag aussetzen, dann muss er weitermachen.“
Wiedersehen mit alten Bekannten
Obwohl sie nicht auftreten konnten, hat der Tigerpalast seinen Künstlern die Hälfte der Gage gezahlt, verrät Johnny Klinke. Die Künstler dankten es ihnen, und stehen für die neue Show sofort bereit: Viele alte Bekannte werden zu sehen sein, wie das Argentinische Duo Laos, der Strapatenkünstler Darkan, der Tempo-Jongleur Claudius Specht und das Tango-Duo Menno & Emily. Seit vielen Jahren erstmals wieder auf der Frankfurter Bühne steht der stille Clown Mikhail Usov, den der Cirque du Soleil dem Tigerpalast einst abgeworben hatte.

Am ersten Abend der neuen Saison führen Johnny Klinke und die Sängerin Joan Faulkner durch das Programm. Auch an Heiligabend und den Feiertagen ist der Tigerpalast wie gewohnt geöffnet. Eine Premiere mit geladenen Gästen wird es ausnahmsweise nicht geben. Die Premierenkarten sind im freien Verkauf zu haben.