Gestern – kurz vor Auslaufen der Frist – reichte die Bundesregierung ihre offizielle Bewerbung für Frankfurt als Standort für die Europäische Bankenaufsicht (EBA) ein. In einer Hochglanzbroschüre und in einem Video wurden die Argumente für die Mainmetropole in Stellung gebracht. Die Hessen werben unter anderem mit der guten Infrastruktur, der Nähe zur Europäischen Zentralbank (EZB), dem reichen Kulturangebot und einer Internationalität, die „schon im Kindergarten“ anfängt.
Auch passende Immobilien haben Bund, Land und die Stadt bereits angeboten, wie Oliver Schwebel, Chef der Wirtschaftsförderung Frankfurt, berichtet: „Alle dieser Immobilien wären hervorragend geeignet und erfüllen alle Anforderungen, um die Europäische Behörde in unserer Stadt anzusiedeln. Die 190 Mitarbeiter werden sich in Frankfurt rundum wohl fühlen.“
1. Taunusturm
2. Westhafen Tower
3. Omni Turm
Innenstadt, Große Gallusstraße 16-18
4. Maintor Winx
Innenstadt, Neue Mainzer Straße 6-12
5. Lindley Quartier
Ostend, Hanauer Landstraße 150
Die Stadt, die sich im Standortwettbewerb durchsetzt, darf auf erhebliche Zusatzeinnahmen hoffen. Die EBA richtet jährlich hunderte Konferenzen und Veranstaltungen mit Experten aus aller Welt aus. Zuletzt sorgte sie in London für mehr als 9000 zusätzliche Hotelübernachtungen pro Jahr.
Doch die Konkurrenz um die EU-Behörde, die nach dem Brexit London verlassen wird, ist groß. Auch Paris, Dublin, Amsterdam und Luxemburg, das mit kostenfreier Miete lockt, haben ihr Interesse angemeldet. Die EU-Kommission soll die Kandidaturen jetzt bis zum 30. September bewerten, bevor im November die endgültige Entscheidung fällt.