Glitzer, Show & Glamour – Kathrin Menzinger ist Profi-Tänzerin und diesjährige Siegerin des bekannten RTL-TV-Formats Let’s Dance. Neben ihrer Leidenschaft für Showtanz steht die mehrfache Weltmeisterin gerne in der Küche und überrascht ihre Tanzkollegen, Familie und Freunde mit selbst gebackenen Naschwerken, denen kaum jemand widerstehen kann. Wir sprachen mit ihr über ihr Leben als Profitänzerin, was sie mit Hessen verbindet und natürlich ihre Backkreationen – von weihnachtlich bis ganzjährlich. Das erste Backbuch der Österreicherin und ihrem Mann Maximilian Kumptner „LET’S BAKE“ ist bei TRE TORRI erschienen. Hier verrät sie ihre liebsten Rezepte aus dem Backofen.
Wann haben Sie Ihre zweite große Leidenschaft neben dem Profi-Tanz für sich entdeckt?
Schon als kleines Kind! Ich habe es geliebt, gemeinsam mit meiner Mutter und meiner Großmutter zu backen.
Gibt es Parallelen zwischen dem Tanzen und dem Backen?
Und ob. Sowohl Tanzen als auch Backen muss vor allem eines: Spaß machen! Aber wenn man es richtig gut machen möchte, ist beides eine Wissenschaft.
Verbindet Sie etwas mit dem Bundesland Hessen? Verbindet Sie etwas mit der Stadt Frankfurt?
Ich habe schon viele Tanzturniere in Hessen getanzt und der Let’s Dance Tour Stopp in der wunderschönen Frankfurter Festhalle ist jedes Jahr ein absolutes Highlight.
Wann waren Sie das letzte Mal im Rhein-Main-Gebiet?
Für unseren Auftritt im ZDF Fernsehgarten mit meinem Let’s Dance Tanzpartner René Casselly im Juni war ich das erste Mal in Mainz und hatte eine richtig schöne Zeit.
Äppelwoi (Apfelwein) und Riesling, Frankfurter Kranz und Grüne Soße. Haben Sie ein hessisches Lieblingsgetränk und/oder -gericht?
Ich trinke selten bis nie Alkohol. Aber mit Grüner Soße hat Hessen genau meinen Geschmack getroffen und zu einem Stück Frankfurter Kranz zum Kaffee würde ich auch niemals Nein sagen.
Sie haben gemeinsam mit Ihrem Tanz-Partner René Casselly die RTL-Topshow Let’s Dance gewonnen und erfolgreich an den diesjährigen Tanz-Meisterschaften teilgenommen – was streben Sie in Ihrer beruflichen Karriere noch an?
Mir geht es dabei aber nie ums Gewinnen, sondern viel mehr um die Möglichkeit,
so viele Menschen wie möglich mit meinen Choreografien zu berühren. Dasselbe gilt für die letzen Jahre meiner Tanzkarriere, ich möchte, solange ich kann, so viel wie möglich erleben. Außerdem möchte ich unbedingt ein zweites Backbuch schreiben.
Haben Sie ein Lieblings-Plätzchen-Rezept fürs ganze Jahr?
Erdbeerherzen, Sissisterne, Marshmallowplätzchen, Kakao-Knusperherzen und Schneekipferl.
Welche Weihnachtsplätzchen verschenken Sie besonders gerne?
Ich verschenke am Liebsten eine gemischte Dose mit mindestens 30 Sorten, welche ich immer auf den Geschmack der beschenkten Personen anpasse.
Buch-Tipp
- Tre Torri Verlag GmbH
- LET´S BAKE : Meine liebsten Weihnachtsplätzchen - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kochbuchpreis Gold 2021
- ABIS-BUCH
Gibt es in Ihrer Community ein Rezept, das sich als Lieblingsrezept besonders abzeichnet bzw. auf das Sie besonders viele Rückmeldungen bekommen?
Oh ja, da gibt es einige. Es ist so unglaublich schön, zu sehen, wie viel Freude „Let’s Bake!“ bereitet. Ein Fan hat sogar schon das komplette Buch nachgebacken! Besonders beliebt sind z. B. Apfelstreuselkuchenplätzchen, Mandelbärchen, Eisenbahner, Bienenstichplätzchen und natürlich Vanillekipferl.
Ihr Mann Maximilian Kumptner hat die Fotos für das Kochbuch produziert. Waren Sie immer einer Meinung, was Look & Feel anging?
Mein Mann Max hat genauso viel Liebe in jedes Foto gesteckt wie ich in jede einzelne Plätzchensorte, und ich könnte nicht glücklicher mit dem Ergebnis sein. Wir wollten, dass jedes Foto genauso einzigartig wird wie das Plätzchen selbst, und waren beide erst zufrieden, als wir dieses Ziel erreicht hatten. Es war eine so wunderbare Zusammenarbeit und nicht zuletzt der Grund. warum ich mich über ein weiteres Mal freuen würde.
Sie sind als Perfektionistin bekannt. Welches Rezept wurde am häufigsten überarbeitet bzw. am häufigsten fotografiert, bis Sie damit zufrieden und glücklich waren?
Da ticken Max und ich genau gleich. Während andere vielleicht schon beim zweiten oder dritten Versuch zufrieden wären, machen wir so lange weiter, bis wir uns 100 % sicher sind, dass es – zumindest für diesen Moment – absolut perfekt ist. Ich habe alle neuen Rezepte mindestens 20-30 mal gebacken und die alten sowieso schon seit über 20 Jahren. Bei den Fotos haben wir die Wiener Herzen, Salzkaramell-Sternschnuppen, Mozartkrapferl, Himbeerplätzchen und Engelsflügerl am häufigsten geschossen. Das sind aber auch mit unsere Lieblingsfotos geworden.
„Ziehts eure Schürze an, drehts euren Backofen auf, holts die Butter aus dem Kühlschrank … Auf die Plätzchen, fertig, los!“ – Kathrin Menzinger
Rezepte
Donut-Plätzchen
ZUTATEN (Für ca. 40 Stück)
Für den Teig
200 g kalte Butter
300 g Weizenmehl
100 g Puderzucker
1 Ei
Mark von 1 Vanilleschote
1 Prise Salz
Für die Glasur
250 g Puderzucker + evtl. etwas mehr
1 Eiweiß
1–2 EL Zitronensaft
2–3 EL Wasser
rosa Lebensmittelpaste
Zum Verzieren
bunte Zuckerstreusel oder -perlen nach Belieben
Außerdem
2 runde Keksausstecher (Ø 4 cm und 1 cm)
2 Spritzbeutel mit Lochtülle (1 mm)
2 Spritzbeutel mit Lochtülle (2 mm)
Zahnstocher
ZUBEREITUNG
Für den Teig die Butter in Würfel schneiden und mit den weiteren Zutaten rasch verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und für ca. 1 Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 5–6 mm dick ausrollen und mit dem großen Ausstecher Kreise ausstechen. Diese mit ein bisschen Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem kleinen Ausstecher ein Loch in die Mitte eines jeden Plätzchens stechen.
Ca. 12–14 Minuten backen und aus dem Ofen nehmen, sobald die Plätzchen eine leicht goldbraune Farbe angenommen haben. Die Plätzchen samt Backpapier vom Backblech ziehen und abkühlen lassen. Für die Glasur den Puderzucker sieben. Eiweiß mit dem Handmixer mit Schneebesenaufsatz steif schlagen, dann nach und nach ca. zwei Drittel des Puderzuckers unterrühren. Sobald die Masse zu fest zum Rühren wird, den Zitronensaft und ein bisschen Wasser löffelweise unterrühren. Den restlichen Puderzucker einrühren und mindestens 10 Minuten weiterschlagen. Nach Bedarf tröpfchenweise mehr Zitronensaft oder Wasser bzw. mehr Puderzucker einrühren, bis die Glasur die Konsistenz von Zahnpasta hat.
Die Masse gleichmäßig in 2 Schüsseln verteilen und eine Hälfte davon hellrosa einfärben. Jeweils ein Drittel von der weißen und der rosafarbenen Masse in die Spritzbeutel mit 1 mm der kleinen Lochtülle füllen. Die restlichen zwei Drittel mit jeweils ca. 1–2 EL Wasser verdünnen, bis eine joghurtähnliche Konsistenz entsteht. Jeweils in die Spritzbeutel mit der 2 mm großen Lochtülle füllen. Wenn man keine 2 gleichen Lochtüllen in jeder Größe zur Verfügung hat, kann man auch nacheinander zuerst Plätzchen in der einen Farbe fertigstellen und dann erst mit der anderen beginnen. Dafür unbedingt die Glasur abdecken, da sie sehr schnell austrocknet!
Nun jeweils 2 Plätzchen mit ein wenig der festeren Glasur im Spritzbeutel mit der kleineren Tülle zusammensetzen. Die Oberteile umranden, also den Innen- und Außenkreis der Donut-Plätzchen nachfahren. Ungefähr 10 Minuten trocknen lassen und dann den Zwischenraum mit der flüssigen Glasur in den Spritzbeuteln mit der größeren Lochtülle ausmalen. Mit einem Zahnstocher verteilen und etwaige Luftlöcher entfernen. Nach Belieben mit Zuckerstreuseln oder –perlen dekorieren und einige Stunden, am besten über Nacht, trocknen lassen. Die Plätzchen halten sich ca. 4–6 Wochen, wenn sie kühl und trocken gelagert werden.
Matchakipferl
ZUTATEN (Für ca. 125 Stück)
Für den Teig
250 g kalte Butter
300 g Weizenmehl
100 g Puderzucker
90 g gemahlene, blanchierte Mandeln
3 TL Matchapulver
Abrieb von ½ unbehandelten Zitrone
1 Prise Salz
Zum Bestreuen
150 g Feinkristallzucker
4 TL Matchapulver
ZUBEREITUNG
Die Butter in Stücke schneiden. Alles zusammen mit den restlichen Zutaten rasch zu einem Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 155 °C Umluft vorheizen. Den Teig aus der Folie nehmen und in gleichmäßige Stücke teilen. Optimale Ergebnisse gelingen bei 6 g Teig pro Kipferl, am besten mithilfe einer Feinwaage portionieren. Andernfalls kann man den Teig auch in dünne Rollen formen und daraus gleichmäßige Stücke schneiden.
Die Teigstücke zu Kipferln formen und mit ein wenig Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Dazu zuerst zwischen beiden Händen mit kreisenden Bewegungen eine Kugel und diese dann in der Handflächen-Mulde zu einer Rolle formen. Diese sollte in der Mitte etwas dicker sein als an den Enden. Die Kipferlenden mit der Fingerkuppe schön abrunden. Die Rolle auf das Backblech legen und anschließend die Enden links und rechts vorsichtig zu einem schönen runden Kipferl biegen. Ca. 10–14 Minuten backen, bis die Spitzen leicht gebräunt sind. Die Kipferl aus dem Ofen nehmen, samt Backpapier vom Backblech ziehen.
Den Feinkristallzucker in einem Mixer etwas feiner mahlen, das Matchapulver sieben und mit dem Zucker vermengen. Die Matcha-Zucker-Mischung über die vollständig ausgekühlten Kipferl streuen. Die Kipferl halten sich ca. 4–6 Wochen, wenn sie kühl und trocken gelagert werden.
Himbeerplätzchen
ZUTATEN (Für ca. 65 Stück)
Für den Teig
20 g gefriergetrocknete Himbeeren
200 g kalte Butter
300 g Weizenmehl
100 g Puderzucker
1 Ei
Abrieb von ½ Bio-Zitrone
Für die Glasur
200 g weiße Kuvertüre
15 g gefriergetrocknete Himbeeren
Zum Verzieren
15 g gefriergetrocknete Himbeeren
Für die Füllung
300 g passierte Himbeermarmelade
Außerdem
2 Keksausstecher in Rautenform (4–5 cm und 2 cm)
Gefrier- oder Spritzbeutel ohne Loch
ZUBEREITUNG
Für den Teig und die weiteren Arbeitsschritte 50 g gefriergetrocknete Himbeeren fein mahlen. Für den Mürbeteig die Butter in Würfel schneiden und mit 20 g Himbeerpulver sowie den restlichen Zutaten rasch verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 150 °C Umluft vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 3–4 mm dick ausrollen. Mit dem großen Ausstecher Rauten und mit dem kleineren bei der Hälfte der Plätzchen jeweils ein Loch ausstechen. Alles mit ein bisschen Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für ca. 12–14 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, bevor sich die Plätzchen verfärben und die noch heißen Plätzchen samt Backpapier vom Backblech ziehen.
Für die Glasur die weiße Kuvertüre in kleine Stücke hacken und in einem Wasserbad erwärmen. Das Himbeerpulver unter die geschmolzene Schokolade rühren. Die Kuvertüre mit den Fingerspitzen auf die Rauten mit Loch auftragen. Die Plätzchenoberteile mit dem restlichen Himbeerpulver verzieren und trocknen lassen. Die Plätzchen ohne Loch mit der Unterseite nach oben legen. Die Himbeermarmelade erwärmen, glatt rühren und wieder abkühlen lassen. In einen Spritzbeutel füllen und eine kleine Ecke davon abschneiden. Die Marmelade auf den Plätzchen verteilen, zur Mitte hin etwas mehr. Die Oberteile mit Loch vorsichtig auf die Unterteile setzen und trocknen lassen. Die Plätzchen halten sich ca. 4–6 Wochen, wenn sie kühl und trocken gelagert werden.
Mozartkrapferl
ZUTATEN (Für ca. 50 Stück)
Für den Teig
125 g kalte Butter
200 g Weizenmehl
65 g Puderzucker
1 Eigelb
1 Prise Salz
Für die Schokoglasur
200 g Zartbitterschokolade
135 g Butter
Zum Verzieren
50 g gehackte Pistazien
Für die Füllung
400 g Nougat
65 g Pistazienkerne
250 g Marzipanrohmasse
65 g Puderzucker
1 EL Rum
Außerdem
2 runde Keksausstecher (Ø ca. 3 cm)
ZUBEREITUNG
Für den Teig die Butter in Würfel schneiden und mit den weiteren Zutaten rasch verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 6–7 mm dick ausrollen und mit dem Ausstecher Kreise ausstechen. Diese mit ein bisschen Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Ca. 10 Minuten backen und aus dem Ofen nehmen, sobald die Plätzchen eine leichte Farbe angenommen haben. Die noch heißen Plätzchen samt Backpapier vom Backblech ziehen.
Für die Füllung den Nougat in einem Wasserbad erwärmen und glatt rühren. Die geschmolzene Nougatmasse auf einem Schneidebrett zwischen 2 Frischhaltefolien verteilen, ca. 7–8 mm dick ausrollen und bis zur Weiterverarbeitung ins Tiefkühlfach stellen. Die Pistazien in einem Mixer fein mahlen, in einer Pfanne ohne Fett rundum rösten und vollständig auskühlen lassen. Anschließend mit dem Rohmarzipan, dem Puderzucker und dem Rum verkneten, bis alles eine gleichmäßig grüne Farbe hat. Das Pistazienmarzipan auf einer mit gesiebtem Puderzucker bestreuten Arbeitsfläche ca. 7–8 mm dick ausrollen und Kreise in der Größe der bereits gebackenen Plätzchen ausstechen. Vom kalten Nougat ebenfalls mit demselben Ausstecher Kreise ausstechen.
Den restlichen Nougat wieder im Wasserbad erwärmen, dann in einen Spritzbeutel füllen und davon eine kleine Ecke abschneiden. Die Mürbeteigplätzchen mit der Unterseite nach oben legen und jeweils 1 Scheibe Nougat sowie 1 Scheibe Pistazienmarzipan mit einem kleinen Klecks Nougat dazwischen zusammensetzen. Die fertigen Plätzchen kalt stellen und währenddessen die Glasur vorbereiten. Dafür die Zartbitterschokolade in kleine Stücke hacken und zusammen mit der Butter in einem Wasserbad erwärmen. Glatt rühren und die Mozartkrapferl vollständig mit der Schokoglasur überziehen. Gut abtropfen lassen und auf ein mit Butterbrotpapier ausgelegtes Gitter legen. Mit gehackten Pistazien bestreuen und auf einem weiteren mit Butterbrotpapier ausgelegtem Brett trocknen lassen.Die Krapferl halten sich ca. 4–6 Wochen, wenn sie kühl und trocken gelagert werden.
Kulinarische Buch-Tipps
- Wohlfahrt, Harald (Author)
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