„Ich bin ein Speckmagnet“ – Humorvoll und erfrischend gewährt Susanne Fröhlich den Lesern ihrer Bücher immer wieder einen tiefen Einblick in die Welt ihrer Gedanken und nimmt sie mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags. Während eines entspannten Kochvormittags im Küchen Atelier Grohs in Eschborn spricht die Schriftstellerin mit Top Magazin Frankfurt über ihren neusten Bestseller und ihr etwas anderes Verhältnis zum Essen. Von Chantal Buschung
Einfach, schnell aber lecker muss es sein im Hause Fröhlich. Susanne Fröhlich macht ihrem Namen alle Ehre, als sie mit üblich positiver Ausstrahlung das Küchenstudio betritt und das trostlose, graue Wetter einfach weglächelt. Mitgebracht hat sie neben guter Laune ein Menü, das binnen dreißig Minuten zubereitet ist – eben unkompliziert. „Ich stehe nicht gerne länger in der Küche, als ich esse“, stellt sie fest und nippt an ihrem Franciacorta Rosè, greift aber direkt wieder zu einem Glas Wasser mit einer Scheibe Limette. „Alkohol trinke ich sehr selten, eigentlich nur zu ganz besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Silvester“, erklärt die gebürtige Frankfurterin.
Gefülltes Lachsfilet mit frischen Blattspinat, Walnüssen und Feta soll es heute geben. „Ich liebe Fisch, und Lachs esse ich besonders gerne. Zudem kann man ihn in so vielen verschiedenen Variationen zubereiten“, verrät sie uns.
Auf Fleisch verzichtet sie seit vielen Jahren komplett. Neben den gesundheitlichen Aspekten, habe es auch ethische Gründe. „Ich habe in meinem Leben schon genug Hühnchen auf dem Gewissen“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Doch bevor wir uns dem Hauptgericht widmen, gibt es einen leichten Rucola-Salat mit delikatem Balsamico-Senf Dressing, garniert mit frischen Erdbeeren aus der Region und Büffelmozzarella. Während wir Erdbeeren und Mozzarella schneiden, erzählt sie von ihrem neuen Buch.
Reset zur Jugendlichkeit
„Fröhlich Fasten“ heißt ihr aktueller Bestseller. „Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch so gut ankommt. Es sollte anfangs nur ein Fasten-Tagebuch werden“, berichtet die 50-Jährige, die ein bis zweimal im Jahr für mehrere Wochen auf Essen verzichtet. Auslöser sei ihre Rheumadiagnose gewesen. Große Schmerzen schränkten sie im Alltag stark ein, und als sie hörte, dass Fastenkuren Besserung versprechen konnten, las sie sich ein und entschied sich letztlich für eine Kur nach Buchinger. „Der Körper ist danach wie auf Reset. Die Blutwerte sind wie bei einer 20-Jährigen und man fühlt sich auch so“, schwärmt sie.
Buch-Tipp
Als sie den Salat anrichtet, merkt man: Viel Tamtam macht Susanne Fröhlich nicht. Hier geht es wirklich nicht um reine Schönheit, sondern um gute und genussvolle Küche. „Ich esse sehr gerne und auch sehr gerne viel. Es ist für mich ein Stück Lebensqualität. Aber es darf eben nicht viel Zeit rauben“, schildert die Mutter von zwei Kindern. Fertigprodukte kommen bei ihr aber dennoch nicht auf den Teller. Auf die Frage, was die beiden von den Fastenritualen ihrer Mutter halten, sagt sie nur: „Ach, die kennen mich. Sie wissen, dass ich viel ausprobiere. Solange sie essen dürfen, ist alles gut“, und lacht.
Alles Kopfsache
Nun aber zum Lachs – in vier möglichst gleich große Stücke filetiert, wird in jedes dieser Filets noch eine Tasche geschnitten. Anschließend werden Spinat, Walnüsse, Dill und getrocknete Tomaten gehackt und zusammen in eine große Schale geworfen. Hinzu kommt zerbröselter Feta.
Noch etwas Pfeffer, Salz und mit einem Schuss Olivenöl verfeinern – fertig ist die Füllung. Das war tatsächlich einfach. Die Produkte werden nun in der Schale noch gut vermischt. Mit einem kleinen Löffel kostet die „Chefköchin“ die Mischung, ein Grinsen huscht über ihr Gesicht: „Perfekt, jetzt füllen wir den Lachs, und dann geht’s für den Fisch für 20 Minuten ab in den Ofen.“
Genügend Zeit, um in aller Ruhe die Vorspeise zu genießen. Wieder bleiben wir natürlich beim Thema Fasten hängen. Schon fast ein wenig paradox, über Nahrungsverzicht zu sprechen und all diese Leckereien zuzubereiten und im Anschluss daran auch noch zu verzehren. Doch selbst wenn sie mit Freunden unterwegs ist, sagt Fröhlich, kann sie in ihrer Fastenphase ohne weiteres auf Essen verzichten. „Oftmals dauert es ja nicht lange, bis alle aufgegessen haben.
Höchstens zwanzig bis dreißig Minuten“, fügt sie hinzu. Es sei ohnehin alles Kopfsache, ergänzt sie: „Ich möchte mein Sozialleben nicht einschränken. Alleine zu Hause wäre das Verlangen nach Essen ohnehin viel größer. So bin ich wenigstens abgelenkt.“ Ausdrücke wie „Spaßbremse“ müsse sie sich doch schon ab und an mal anhören aber auf eine ganz humorvolle Art und Weise. In ihrem Freundeskreis erfahre sie sehr viel Akzeptanz.
Unkomplizierter Genuss
Der Wecker des Ofens reißt uns letztlich aus dem Gespräch. Als Susanne Fröhlich den Ofen öffnet, duftet es schon ganz herrlich – ein kurzer Blick und es folgt die kritische Beurteilung: „Ein bisschen noch. Wenn der Lachs qualitativ gut ist, muss er allerdings nicht zwangsweise totgebraten sein“, betont sie. Ihre Nahrungsmittel kauft sie hauptsächlich unverpackt auf dem Wochenmarkt und legt sehr viel Wert auf Bio-Qualität und Nachhaltigkeit.
Fünf Minuten später steht ein dampfendes Blech mit vier goldbraun gebackenen Lachsfilets vor uns. Den Fisch drapiert Susanne Fröhlich nun in der Mitte des Tellers. Den Tellerrand dekoriert sie schlicht mit zwei Blättern Spinat und Walnüssen. Den letzten Schliff bekommt das Festmahl mit einem Hauch Balsamico Essig – fertig! Köstlich sieht es aus. „Wirklich lecker“, befindet die Chefköchin und erzählt: „Eine Freundin hat das Gericht mal gemacht, als ich gefastet habe. Mich hat es so angesprochen, dass ich mir fest vorgenommen habe, es nachzukochen, wenn ich wieder esse – und da sitzen wir nun.“ Passend dazu gibt es ein Glas strohgelben Soave. Rundum ein gelungenes und noch dazu gesundes Menu.
Eins steht fest: Von der Disziplin und Entschlossenheit, die Susanne Fröhlich mitbringt, können sich einige eine Scheibe abschneiden. Anders von ihrem Körper: Schlank und fit steht sie vor uns und so mancher wird sich fragen, wieso diese Frau, die sich in ihrem Buch als „Speckmagnet“ bezeichnet, überhaupt noch fasten möchte. „Ich habe schon alle Gewichtsklassen durch. Mir geht es aber nicht um die Gewichtsreduktion, das ist ein schöner Nebeneffekt. Es geht rein um den gesundheitlichen Aspekt, um die Linderung meiner Rheuma-Schmerzen“, formuliert sie ihre Motivation. So wird das Zusammenspiel aus Genuss und Verzicht auch weiterhin ein zentrales Thema ihres Alltags bleiben.
Danke an …
… das Küchen Atelier Grohs in Eschborn für die Location und die Dekoration, das Scheck-In-Center Frankfurt für die Bereitstellung aller Zutaten, Casa del Crin für den Fraciacorta Rosè und Nussbaumer & Bachmann für den Wein.
Rezept (für 2-4 Personen)
Rucola-Erdbeeren Salat mit Büffelmozzarella
Zutaten:
2 Handvoll Rucola, 2 Handvoll Erdbeeren, 1 Kugel Büffelmozzarella
Für das Dressing:
3 EL Sonnenblumenöl, 1 EL Balsamico (dunkler), 1 EL Senf (scharfer), 1 EL Ahornsirup, Salz, Pfeffer
Die Erdbeeren und den Rucola waschen und putzen. Anschließend werden die Erdbeeren und der Büffelmozzarella in kleine Stücke geschnitten. Die restlichen Zutaten für das Dressing (am besten mit einem Mixer) gut vermischen und durchrühren. Dann Rucola, Erdbeeren und Mozzarella auf einem Teller garnieren und das Dressing nach Wunsch mit einem Löffel über den Salat träufeln.
Gefüllter Lachs mit Walnüssen und Feta
600g Lachsfilet, mit Haut
Für die Füllung:
60g getrocknete Tomaten
4 Knoblauchzehen
60g Walnüsse
4 Stiele Dill
300g frischer Spinat
100g Feta
Salz, Pfeffer, Olivenöl
Den Lachs wasche, trocken tupfen und in vier gleich große Stücke filetieren. In jedes Stück der Länge nach mittig eine Tasche schneiden. Achtung: Nicht komplett durchschneiden.
Knoblauch schälen und zusammen mit den Walnüssen und dem Dill fein hacken. Die getrockneten Tomaten und den Spinat kleinschneiden und zusammen mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben. Feta darüber zerbröseln und mit Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl abschmecken.
Die Lachsfilets mit der Spinatmasse füllen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Für ca. 20 Minuten bei 120 Grad Celsius bei Ober/Unterhitze garen.
Aperitif
Mirabella
Franciacorta Rosé DOCG
extra dry
Lombardei
Was die Champagne für Frankreich ist, ist die Franciacorta für Italien. Hier werden die besten Schaumweine Italiens hergestellt. Vornehmlich werden die Rebsorten Chardonnay, Pinot Bianco und Pinot Nero angebaut. Mirabella wurde 1979 von 8 Winzern gegründet, um in diesem Projekt all Ihre Synergien zusammenzuführen. Der Mirabella Rosé gehört zu den gefragtesten Rosésekten der Franciacorta mit feiner Perlage und dezenter, frischer Frucht.
Weisswein
Suavia
Monte Carbonare
Soave Classico DOC
Venetien
Ein brilliantes Strohgelb im Glas mit einem stahlig frischem Blumenbouquet in der Nase. Im Weinberg Monte Carbonare versinken die Wurzeln in tiefer schwarzer Erde, pures Vulkangestein. Diser Wein interpretiert das Terroir der Weinberge Suavias und zeigt eine außergewöhnliche Mineralnote, die perfekt zu unserem Fischgericht passt.
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