Jüdisches Museum
Das Online-Angebot des Jüdischen Museums ist so umfangreich wie kein anderes einer solchen Institution in der Stadt. Neben sehr informativen Online-Ausstellungen, der App „Unsichtbare Orte“ gibt es auch einige frei zugängliche Inhalte aus dem Projekt „Museum To Go“, für das man eigentlich ein Museumsticket braucht. Hier findet sich etwa das Apfelkuchenrezept von Leni Frank, der Tante Anne Franks. Dass man digital in der Sammlung stöbern kann, dass es digitale Mittagsgespräche, Informationen auf den Social-Media-Kanälen und einen Blog mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte und Kultur gibt, versteht sich fast von selbst.
Kunsthalle Schirn
Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt hat bereits weit vor der Corona-Pandemie ein umfangreiches Online-Programm zu ihren Ausstellungen angeboten. Auch aktuell kann man dort im vielfältigen multimedialen „Digitorial“ anhand von Texten, Bildern und Musik die jeweilig ausgestellte Kunst entdecken, sich in extra zu buchenden Webinaren weitreichender mit den Themen beschäftigen und sogar online mit den Kuratorinnen der Ausstellung chatten. Auch eine Podcastreihe ist geplant.
Städelmuseum & Liebieghaus
Das Städelmuseum und auch die Liebieghaus Skulpturensammlung bieten ebenfalls unter dem Titel „Museum für zu Hause“ fast täglich umfangreiche Online-Formate an. Dazu zählen Online-Touren, in denen Kunstvermittler in die Ausstellungen einführen. Online-Sessions bieten interaktiv und multimedial Hintergrundinformationen zu einzelnen Themen und im Online-Dialog diskutieren zwei Kunstexperten miteinander, beantworten aber auch Fragen der Zuschauer. Eine einstündige Veranstaltung kostet fünf Euro pro Teilnehmer.
hr-Sinfonieorchester
Das hr-Sinfonieorchester und die hr-Bigband streamen bereits seit November alle geplanten Konzerte live aus dem hr-Sendesaal. Dabei denken die Musiker, denen es wichtig ist, dass in dieser schwierigen Zeit „ihre Stimmen nicht verstummen“ auch an freischaffende Kollegen. So lädt die Bigband immer wieder Gastsolisten aus der hessischen Jazzszene dazu und beide Orchester rufen zu Spenden an den Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung auf. Unter dem Motto „Konzerte ohne Publikum“ sind viele der Livestreams auf der Website ▶︎ www.hr-sinfonieorchester.de auch anschließend noch zu finden.
Literaturhaus Frankfurt
Das Literaturhaus Frankfurt streamt regelmäßig Lesungen und Literaturgespräche. So präsentiert etwa der dänische Autor Jonas Eika am 29. März sein Buch „Nach der Sonne“, zuvor, am 25., spricht Marlene Streeruwitz über ihren Roman „Flammenwand“ und über Menschenrechte in der Literatur. Die Tickets dazu kosten jeweils fünf Euro.
Romanfabrik
Die Romanfabrik sendet regelmäßig live auf ihrem „Corona-Kanal“ ein sehr abwechslungsreiches Kulturprogramm und bittet dabei um Spenden. Die Videos von Ensemblemitgliedern der Jungen Deutschen Philharmonie, die gemeinsam mit Wolfram Koch Kompositionen und Texte aus Lateinamerika präsentieren, über „Hölderlin in Frankfurt“ bis hin zur Hesselbach-Lesung von Jo van Nelsen, sind live und auch anschließend auf YouTube zu sehen. Vorträge und Debatten zur Identität Europas gibt es dort in der Reihe „Café Europa“.
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Das Hessische Landesmuseum Darmstadt, gerade 200 Jahre alt geworden, zeigt in einer Videoserie „Museum A bis Z“ kurze Clips zu den Buchstaben des Alphabets mit Fakten
von A, wie Architektur, bis L, wie Landschaft. Alle zwei Monate lädt das Museum auf
▶︎ www.hlmd.de/vermittlung in einem Podcast mit Museumsdirektor Dr. Martin Faass zum Plausch auf dem Grünen Sofa mit Künstlern und Experten ein, etwa mit der Stylistin Julia von Boehm zur Peter-Lindbergh-Ausstellung. Zur aktuellen Ausstellung gibt es ebenfalls per Video ein Gespräch zwischen dem Künstler Tomás Saraceno, der Rektorin der Städelschule, Yasmil Raymond, und dem Spinnenforscher Peter Jäger.
#UnitedWeStream
#UnitedWeStream meldet sich mit Musikübertragungen aus den Corona-bedingt geschlossenen Clubs des Landes zurück. Auch die Clubs aus dem Rhein-Main-Gebiet haben sich im vergangenen Jahr der Initiative angeschlossen. Unter ▶︎ https://frm.unitedwestream.org/ wird an den Wochenenden live aus dem Tanzhaus West oder anderen Clubs gestreamt.
Kronberg Academy
Zweimal im Monat lädt der Pianist Kirill Gerstein mit der Kronberg Academy zur Diskussionsrunde ein. Unter dem Titel „Kirill Gerstein invites …“ spricht der Pianist, der an der Kronberg Academy unterrichtet, mit Persönlichkeiten aus Klassik, Jazz, Philosophie oder Musikwissenschaft. Die Diskussionen in englischer Sprache können im Livestream verfolgt oder bei YouTube später angeschaut werden. Live laden sie zur Interaktion ein. Studierende und Gäste können sich über Chat, Audio oder Video aktiv beteiligen und Fragen stellen. Die Studierenden der Academy stellen sich auf der Internetseite zudem in kleinen „Glimpse-Videos“ vor.
Keltenwelt am Glauberg
Die Keltenwelt am Glauberg liegt etwas abgelegen. Den langen Anfahrtsweg kann man sich derzeit sparen und stattdessen per Video den Fundort des Keltenfürsten und das Museum anschauen. Unter „Keltenwelt digital“ sind Ausstellungsstücke wie der goldene Fingerring oder die Statue des Keltenfürsten interaktiv in 3D-Modellen von allen Seiten zu sehen. Kurze Filme erklären, wer die Kelten waren und wie etwa der Körperpanzer des Keltenfürsten aussah.
#closedbutopen
Wer deutschlandweit die Museumslandschaft besser kennenlernen möchte, kann das auf #closedbutopen tun. Dort stellen sich die unterschiedlichsten Einrichtungen, vom Ozeaneum in Stralsund über das Schloss Charlottenburg bis zum Bayerischen Nationalmuseum, auch mit ihrem jeweiligen Online-Programm vor.
Louvre & Globe Theatre
Und warum nicht virtuell über die Grenzen gehen und statt des Städels einfach mal den Louvre besuchen. Laut Statistiken des berühmten Pariser Museums hat ein Besucher normalerweise durchschnittlich 30 Sekunden Zeit, sich Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ anzuschauen – dann drängeln ihn die anderen Menschen auch schon weg. Virtuell sieht das ganz anders aus. Eine neue App macht das eigene Smartphone zur VR-Brille: Damit kommt man dem Gemälde näher als dies selbst im leeren Louvre jemals möglich wäre und bekommt dazu noch den neuesten Stand der Forschung zum berühmtesten Bild der Welt geboten. Auch das Globe Theatre in London ist digital geöffnet. Auf ▶︎ www.shakespearesglobe.com kann man derzeit kostenlos Produktionen wie Romeo und Julia von 2019 sehen.
Hauskonzerte Igor Levit
Und wer über das Rhein-Main-Gebiet hinaus Musik genießen möchte: Igor Levit hat seine Hauskonzerte wieder aufgenommen. Jeden Abend spielt der Pianist ein kleines Konzert von zu Hause aus, wie er es auch schon im Frühjahr getan hat. Levit schrieb am Wochenende auf Twitter, wo er die Konzerte auf https://twitter.com/igorpianist streamt: „Momente, so kurz sie auch sein mögen, die einfach Schönes geben, sind wichtig.“ Über ▶︎ www.arte.tv/de/arte-concert kann man sich zudem Stars wie Daniel Hope, der über Hope@Home Konzerte in seinem Berliner Wohnzimmer live streamt, oder Julia Fischer, Opern und Popkonzerte nach Hause holen.
Diese Tipps erschienen zuerst in unserer Print-Ausgabe. Sie wollen schneller informiert sein? Hier können Sie ein Abonnement abschließen.