Ein Himmel, der so viel größer und weiter scheint als alles, was man kennt. Schatten, die so lang sind, dass man es kaum glauben kann. Surreale Landschaften im Wechsel zwischen karger Wüste und sattgrünem Flussbett Tiere, die man nie zuvor in solch unmittelbarer Nähe gesehen hat. Menschen, die mit einem Lächeln und ein paar Worten Herzen erobern. Botswana hat alles, um dem Wunsch zu verfallen, immer wieder dorthin zurückzukehren. So ist es auch uns ergangen…
Der Moment, in dem ich mich in dieses Land verliebte, war nicht der, als ich einen Elefanten in Reichweite erlebte. Es war nicht der Moment, als ich einen Leoparden zwei Meter vor mir sah und weinte. Das kam alles erst später…
Es geschah an unserem ersten Abend im Okavango Delta. Am Lagerfeuer erzählten Fred und Julia, die einheimischen Gästebetreuer in der Xugana Island Lodge, Geschichten, immer wieder unterbrochen durch das markerschütternde Röhren und Schnauben unseres Nachbarn: ein Flusspferd, das ebenfalls Fred heißt. Da saß ich nun, unter dem sternenklaren Himmel, umgeben vom nachtschwarzen Wasser der Lagune und den Rufen der Wildnis. Mitten im Nirgendwo. Eine für mich völlig neue, unwirkliche Situation. Doch ich fühlte mich sicher, geborgen, gewärmt vom Feuer sowie von Freds wohlklingender Stimme und Julias ansteckendem Lachen. Und natürlich vom Satz: „Now you are family.“ Von da an wusste ich: Botswana wird für immer in meinem Herzen sein.
Blaues Wunder inmitten der Wüste
Mein Entschluss, auf solch persönliche Weise zu schreiben, fiel ebenfalls an diesem Abend in der Xugana Island Lodge, der ersten Station unserer Reise. Wir waren früh morgens in Johannesburg gelandet, von dort aus weitergeflogen nach Maun, der Hauptstadt des North-West District in Botswana.
Dort wurden wir von Jeffrey Van Staden in Empfang genommen, unserem „Gastgeber“ und Reiseleiter. Sein Unternehmen „Elangeni African Adventures“ mit Sitz in Bad Homburg ist spezialisiert auf „Reisen ins wahre, authentische Afrika“, wie er sagt. Seine Frau Heike und er sind gebürtige Südafrikaner, beide kennen den afrikanischen Kontinent und „die vielen Facetten, die herkömmliche Afrika-Reisen nicht offenbaren.“
Mit diesem Versprechen im Kopf und leichtem Gepäck trafen wir Jeffrey also in Maun und starteten im kleinen Leichtflugzeug Richtung Okavango Delta. Die ersten Tiere sehen wir bereits während des knapp zwanzigminütigen Flugs. Allmählich wandelt sich die Landschaft vor unseren Augen von kargen Braun- und Ockertönen in leuchtendes Smaragdgrün, das durchzogen wird von den tintenblauen Wasseradern des weltweit größten Binnendeltas.
Sie werden gespeist vom Okavango Fluss, der im angolanischen Hochland als Cubango entspringt. Ein blaues Wunder inmitten der Wüste. Und da sind sie: Zebras, Antilopen, auch zwei Elefanten sind von der geringen Flughöhe aus erkennbar. Ein schöneres Empfangskomitee kann man sich kaum vorstellen…
Insel des Glücks
Die Xugana Island Lodge liegt mitten in einer Lagune auf einer sattgrün bewaldeten Insel. Das Wasser-Naturschutzgebiet, das sie umgibt, gilt als eins der schönsten und vielfältigsten des Okavango Deltas.
Von der kleinen Landebahn mitten im Grünen (auf der auch schon mal ein Kudu oder Impala die Landung ein wenig verzögert), geht es mit dem Boot zur Lodge, wo uns Julia, Fred und das gesamte Team bereits fröhlich winkend am Steg willkommen heißen. Es ist wie nach Hause kommen. In ein abgelegenes Paradies, von dessen hölzerner Boma aus wir den faszinierenden Rundumblick auf die Lagune genießen.
Maximal 16 Gäste werden hier in reetgedeckten Chalets beherbergt. Für Entertainment sorgen weder Internet noch Fernsehen, sondern die Gastgeber, die sich hier (wie in allen Lodges, die wir besuchen) unter die Gäste mischen, ihr Wissen über Kultur und Natur teilen und abends, beim „African TV“, wie sie das Lagerfeuer nennen, Geschichten erzählen und singen. Und natürlich die Tiere: die Vielzahl an Vögeln, darunter die märchenhaft schönen blau schimmernden Glanzstare und die eleganten Schlangenhalsvögel, sowie Hippo Fred, der mit seinen Grunz- und Schnarchlauten ab Anbruch der Dunkelheit eine wilde Soundkulisse erzeugt.
Entlang der Hippo-Highways
Hier in Botswana scheinen die Menschen für alles liebevolle Namen zu finden. Das Krokodil, das man stets an derselben schattigen Stelle entlang der Bootsroute trifft, heißt James, denn es ist, wie auch Fred (von dem wir immer noch nicht wissen, ob er nach unserem weisen Gastvater benannt wurde) ein liebgewonnener Mitbewohner – mit einem etwas zu kurz geratenen Schwanz.
Der Spitzname für die Impalas, diese anmutigen Antilopen mit den schönen Augen, fällt etwas tragischer aus: Sie werden als „Mac Donalds“ bezeichnet, da die Zeichnung auf ihrem Hinterteil wie ein „M“ aussieht und sie als leichte Beute gelten: Fast Food für Raubkatzen eben. Allerdings nicht, wenn der „Go Away Bird“ (zu Deutsch Grauer Lärmvogel) sie rechtzeitig warnt. Sein eigentümliches Rufen wird uns während der gesamten Zeit in Afrika begleiten…
Es ist Nachmittag, die Sonne spendet wärmende Strahlen und bringt das Wasser der Lagune zum Funkeln. Unsere Guides Salani und Promise nehmen uns mit zu einer Tour über die unzähligen schmalen Wasseradern, die das Delta durchziehen. Und wieder ein passender Name: Sie werden „Hippo Highways“ genannt, da die Flusspferde diese Schneisen ziehen. Mit dem Boot können wir sie nicht durchqueren, dafür aber mit dem Mokoro, dem traditionellen Einbaum-Kanu der Kavango.
Für Balance in dem simplen Holzgefährt sorgen unsere Mokoro-erprobten Guides, für tiefe Ergriffenheit die Schönheit, die uns umgibt: Die Papyrushalme schillern in den verschiedensten Farben von Smaragdgrün bis Zartrosa, recken sich in ihrer biblischen Ruhe in den schier endlosen afrikanischen Himmel. Auf dem glasklaren Wasser scheinen die Seerosen und Wasserlilien zu schweben, man erkennt die Vielfalt der Unterwasservegetation und der Fische. Vogelgesänge, das tumbe Glucksen, wenn der Stock, der das Mokoro steuert, ins Wasser eintaucht, die Schimpflaute der Paviane irgendwo auf dem Festland, die weiche Stimme von Promise, der uns auf einen Seeadler aufmerksam macht.
Es ist eine rätselhafte Kakophonie, denn all diese Geräusche münden in einer unbegreiflichen Stille. Wie das Wasser des Okavango in der Wüste verschwindet, als habe es nie existiert. Wie das gleißende Licht, das noch bis vor wenigen Augenblicken alles gestochen scharf erscheinen ließ und nun kurz vor Sonnenuntergang einem pudrigen Schimmer weicht, der sich wie ein Schleier über uns legt. Um uns pulsiert das pralle Leben, und doch ist hier nichts als Ruhe und Frieden.
Vollpension und Privat-Pool
Es ist sechs Uhr morgens. Heute sind wir an Land unterwegs – auf Palm Island, wo Salani und Promise sich mit uns auf Spurensuche machen. Leuchtend grüne Wiesen, dichte Büsche und dazwischen immer wieder karge Stellen und plattgetretenes Gestrüpp, das von der Wanderung der Dickhäuter zeugt. Aufschluss darüber, wann beispielsweise die Elefanten ihre Spuren der Verwüstung hinterlassen haben, gibt ihr Dung, erklären uns unsere Guides.
Und auch den Hippos kann man auf diese Weise folgen, denn selbst wenn Fred letzte Nacht akustisch sehr präsent war, wird es Zeit, ein Flusspferd nun auch mal zu sehen. Und so stapfen wir durch das Gras, über uns die unerreichbar scheinenden Wolken und das verräterische „Go away“ unseres gefiederten Freunds, das aber dennoch so manche interessante Begegnung nicht verhindert. Spuren am Stamm eines majestätischen Baobab- Baums zeugen davon, dass er erst vor kurzem von einer Großkatze als Kratzbaum benutzt wurde.
Skelettierte Antilopenschädel machen klar, dass Löwen, Schakale und andere Raubtiere hier über ein reichhaltiges Buffet verfügen. Doch sie scheinen satt zu sein, meint Salani, denn auf unserem Weg kreuzen einige Antilopen entspannt unseren Weg, und auch eine Warzenschweinfamilie erweist uns die Ehre. Sattes, zufriedenes Grunzen, Schnauben und Plantschen dann auch am Ufer. Und wieder ein origineller Name: „Welcome to the Hippo-Pool!“, sagt Salani.
Aus dem Wasser ragen mehrere wackelnde Ohren und neugierige Augenpaare, ab und an lässt sich eins der Flusspferde dazu herab, seinen ganzen Kopf zu zeigen oder sein gewaltiges Maul zu einem laut röhrenden Gähnen aufzureißen. Nur wenige Meter vor uns. Beeindruckend. Und das nicht nur für uns. Auch unsere Guides sind ergriffen, strahlen vor Freude beim Anblick dieses tierischen Freizeitvergnügens.
Als wir unseren letzten Abend auf einer schwimmenden Plattform in der Lagune verbringen – eine Abschiedsüberraschung des Xugana-Teams –, fragen wir Jeffrey, wie es sein kann, dass die Menschen hier keiner Routine zu verfallen scheinen, sondern stattdessen so viel ehrliche Emotion und Lebensfreude ausstrahlen. Er blickt in den Himmel, der mit dem Wasser zu einem nachtschwarzen Samtvorhang verschmolzen ist, lächelt und sagt: „Sie sind stolz auf ihre Heimat, betrachten sie als Geschenk. Dieses Geschenk zu bewahren und mit anderen zu teilen, macht sie glücklich.“
Das Wunder des Lebens
Wir verlassen das von Wasserläufen durchzogene Grün des Deltas in Richtung Osten. Aus dem Leichtflieger beobachten wir, wie sich die Topographie nach und nach verändert: Es wird trockener, die Farben blasser. Wie klarer Honig legt sich das Sonnenlicht auf die karge Erde, taucht alles in ein warmes Gold und lässt den durch die Zebra- und Antilopenherden aufgewirbelten Sand wie Feenstaub glitzern.
Kurz vor der Landung erkennen wir, wohin sie der Weg führt: an den Boteti River. Sein östliches Ufer, das die Grenze zum Naturschutzgebiet der Makgadikgadi Salzpfannen bildet, ist auch unser Ziel. „Dieser Ort ist ein Wunder“, erklärt Jeffrey. „Der Fluss war nach einer Dürreperiode in den 80er Jahren quasi ausgetrocknet, nur ein paar kleine Wasserlöcher blieben übrig, einige wenige Tiere passten sich den neuen Bedingungen an, zum Beispiel die Krokodile, die in Höhlen überlebten. Dann kam es 2009 unverhofft zu extremen Regenfällen, das Okavango Delta erreichte seinen höchsten Wasserstand seit 25 Jahren, und auch der Boteti River begann wieder zu fließen.“
Heute, wenn die Trockenzeit beginnt und sich das Wasser des Delta auf der Salzkruste staut, ist der Fluss Quell des Lebens für die vielen Wildtiere auf ihrer Wanderung. Bis zu 30.000 Zebras und Gnus! Beute für Löwen, Leoparden und andere Wildtiere, die dann ebenfalls hierher pilgern. Unsere Lodge Leroo La Tau wurde auf 10 Meter hohen Klippen über dem Fluss erbaut. Der Name bedeutet so viel wie Löwenklaue bzw. Spur des Löwen.
Es gibt nur 12 der schönen Chalets, durch deren verglaste Front man selbst aus der Dusche einen unvergleichlichen Blick auf das gegenüberliegende Ufer hat. Und natürlich auf die trinkenden Tiere. Morgens die Augen zu öffnen und den Impalas und Zebras beim Trinken zuzuschauen, kommt der Definition von Glück und Frieden schon ziemlich nah…
Desert & Delta
Bei unserer ersten Bootstour durch den Boteti River kommen wir den Tieren noch um einiges näher als zuvor: Wir passieren die trägen Krokodile und Pythons, lassen uns vom steilen Ufer aus von neugierigen Pavianen beäugen, Hippos tauchen kurz vor uns aus dem Wasser auf und wieder ab.
Und auch an Land erleben wir diese unwirkliche Nähe zur Wildnis. Unser Guide Captain ist ein versierter Spurenleser, fährt mit dem Geländewagen über den holprigen Wüstenboden und erklärt uns anhand der Abdrücke im Sand, welches wilde Tier wann die eine oder andere Stelle passiert hat. Unzählige Impalas und Kudus kreuzen unseren Weg, auch ein Steenbock, die kleinste Antilope, schaut uns neugierig aus großen Augen an. Und natürlich überall Zebras.
Diese scheuen, schönen Tiere, deren Laute an Hundegebell erinnern, und die im aufgewirbelten Sand wie Fabelwesen erscheinen. Die abgeknickten Bäume und zertretenen Büsche übrigens zeugen nicht etwa von einem Orkan, sondern – ein neuer geflügelter Begriff! – von „Elephant Sandy“. „Elefanten hinterlassen Spuren der Verwüstung, als hätten gleich zehn Unwetter auf einmal gewütet“, erklärt Captain. Und da sehen wir sie: diese majestätischen Kolosse mit dem sanften Gang, der vollkommen lautlos ist und doch solch große Schäden verursacht. Träge bewegen sie sich in Richtung Fluss, kaum fünf Meter von uns entfernt. Dass es noch näher geht, können wir noch nicht ahnen…
Auch eine andere Begegnung werden wir so schnell nicht vergessen: Unsere Leroo La Tau- „Familie“ hat einen weiteren Ausflug für uns geplant, bei dem wir einen Eindruck bekommen sollen, wie die Menschen hier leben. Mit Calvin, einem jungen Guide, fahren wir in das benachbarte Dorf Khumaga. Er zeigt uns seine alte Schule, das Krankenhaus, eine im Bau befindliche Hütte, in der ein Kulturzentrum entstehen soll, wie er voller Stolz berichtet. Überall um uns herum winken uns Kinder zu.
Es sind ohne Frage einfache Verhältnisse, Elend können wir jedoch nicht erkennen. „Es wird sehr viel getan“, sagt Jeffrey und erklärt uns, welche Rolle Desert & Delta Safaris, die Gruppe zu der unsere Lodges gehören, dabei spielt: „Es geht um einen gesunden und nachhaltigen Ausbau von Infrastruktur und Tourismus. Immer mit dem Fokus, Natur, Kultur und Traditionen zu bewahren. Dazu zählen Umweltschutzmaßnahmen wie Recycling und rigoroses Energie- und Ressourcensparen, aber auch die Unterstützung der umliegenden Dörfer und Gemeinden durch Gesundheitsaufklärung und Bildung. Das Ziel ist nicht, einfach nur Jobs in den umliegenden Lodges zu schaffen, sondern den Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen und sie Anteil am Fortschritt haben zu lassen. Calvin ist ein Beispiel dafür. Oder Fred und Julia aus der Xugana Lodge. Die Mitarbeiter sind auch Teilhaber. Sie arbeiten also für sich und die Zukunft ihres Landes.“
Abschied von Leroo La Tau. Neben „African TV“ steht heute noch ein weiterer Punkt auf dem Programm: Das gesamte Team aus Küche, Service und Ranger-Stab überrascht uns mit einer afrikanischen Gesangs- und Tanzperformance um das Feuer. Die kalte, klare Nachtluft fühlt sich mit einem Mal wie eine warme Sommerbrise an.
Die hellen Stimmen und das Klatschen erfüllen das gesamte Flussufer mit Freude und unsere Gemüter mit einer kaum vorstellbaren Leichtigkeit. Wir tanzen und singen mit. Arbeitsalltag und Stress könnten nicht weiter entfernt sein als von diesem Ort, der nicht nur ein, sondern viele Wunder bereithält und den nicht nur das Wasser mit Leben füllt.
Zu Gast bei den Engeln
Unsere letzte Station ist die Chobe Game Lodge, die auch als die „Mutter aller Lodges“ gilt. Immerhin gaben sich hier Elizabeth Taylor und Richard Burton zum zweiten Mal das Jawort, und es ist die einzige Residenz innerhalb des Chobe Nationalparks. Eine weitere Besonderheit: Hier sind alle Ranger Frauen. Willkommen bei den Chobe Angels! Ich sitze auf der Terrasse meines Zimmers, das man auch getrost als Apartment bezeichnen kann. Die Beine im Wasser meines kleinen Open-Air-Pools baumelnd, genieße ich ein Glas südafrikanischen Wein und die Sicht auf das grüne Paradies aus duftenden Akazienbäumen.
Ein Holzsteg schlängelt sich entlang des Flussufers, darunter der sanft fließende Chobe River und die Puku Flats genannten Schwemmebenen mit ihrer schier unendlichen Artenvielfalt. Am gegenüberliegenden Ufer erstrecken sich die kargen Weiten Namibias, ein paar Fischer breiten bereits die Netze für den Abend aus. Der Gesang der Vögel und der Duft nach Busch und Wildnis hüllen mich ein wie Watte. Ich bin überwältigt, schier betrunken, von der Schönheit dieses Moments…
Das strahlende Licht weicht der nachmittäglichen Weichheit, die den frühen afrikanischen Sonnenuntergang ankündigt. Wir fahren mit dem Boot über den Fluss. Nachdem wir grunzenden Hippo-Gruppen, faulen Krokodilen und Pythons begegnet sind, stehen sie plötzlich da: Elefanten. Eine ganze Gruppe, die am Ufer trinkt und sich dabei nicht im Geringsten von uns stören lässt. Wir kommen so nah an sie heran, dass wir nur die Arme ausstrecken müssten, um sie zu berühren. Es ist Zeit für den allabendlichen Sundowner. Kann es etwas Besseres geben, als einen Gin & Tonic in solch kolossaler Gesellschaft?
Jackpot
Es ist unglaublich, wie viele Tiere wir in Botswana nach nur wenigen Tagen gesehen haben. Auf unserer Liste abhaken können wir nun auch den König der Tiere: Bei einem Game Drive im Morgengrauen räkelte sich ein Gruppe Löwen ganz relaxt unter einem Gebüsch. Ihren Ruf hatten wir bereits in der Nacht vernommen, natürlich nicht ohne einen gewissen Schauer zu empfinden – weniger aus Angst ob der Nähe, als vielmehr aus Vorfreude auf diese Begegnung. Was uns zu unserem Safari-Glück jedoch noch fehlt, ist ein Leopard. „Das ist ein so scheues Tier. Nicht jeder hat das Glück, einen zu sehen, selbst nach wochenlanger Suche“, erklärt Grant Reed.
Er gilt als einer der erfahrensten Ranger Botswanas und ist ein alter Freund von Jeffrey. Grant möchte uns den Wunsch nach dem Blick in die bernsteinfarbenen Katzenaugen erfüllen und nimmt uns an unserem letzten Nachmittag in seinem Geländewagen mit. Zebras, Antilopen, Affen, Elefanten, Giraffen, Schakale – auf dieser Fahrt scheint es fast, als würde sich Botswana allmählich von uns verabschieden…
Soeben haben sich die Schokoladen-Augen einer Bushbuck-Antilope tief in meine Seele gegraben. Mein Herz wird schwer bei dem Gedanken, das weiche ockerfarbene Licht, die intensiven Gerüche, den nie enden wollenden Himmel über Afrika zurückzulassen. Wir halten an. „Jackpot“, flüstert Jeffrey leise und reißt mich aus meiner sentimentalen Abschieds-Trance. Und da ist er: ein Leopard. Mein Leopard! Die fleischgewordene Anmut.
Entspannt räkelt er sich auf einem Ast, sein unausweichlicher Blick fesselt mich. Ich fühle mich, als hätte die Welt um mich herum aufgehört zu existieren. Es herrscht absolute Stille. Ergriffenheit. Alles, was ich über die Lippen bringe ist: „Danke.“ Und dann, allmählich kehrt die Wirklichkeit zurück. Und ich weiß wieder, was mir bereits an meinem ersten Abend am Feuer klarwurde. Ich kann ganz ohne Wehmut in mein Leben zurückkehren. Denn: Dieser Moment, all die Momente in Botswana, gehören für immer mir.
Travel Infos Botswana
Anreise
South African Airways fliegt ab Frankfurt täglich nach Johannesburg in Südafrika. Die Flugzeit beträgt circa 11 Stunden. Mit der Partner-Airline SA Airlink gelangt man dann in 1,5 Stunden nach Maun in Botswana.
www.flysaa.com
Reisezeit
Von November bis April ist in Botswana Sommer (Regenzeit), von Mai bis Oktober ist Winter (Trockenzeit). Im Okavango Delta ist der Wasserstand von Mai bis Ende Juli am höchsten, die Vegetation dementsprechend besonders üppig und man kann deutlich weniger Regionen per Fahrzeug erreichen.
Die höchste Dichte an Tieren gibt es im September und Oktober, wenn die Wasserstände zurückgegangen sind. Der Chobe River trägt ganzjährig Wasser, das Wild ist dort sesshaft. In den Wintermonaten sieht man besonders viel Wild, weil der zentrale Park ausgetrocknet ist und die Tiere an den Fluss kommen müssen, um zu trinken.
Zeitverschiebung
Sommerzeit 0 Stunden,Winterzeit +1 Stunde deutscher Zeit
Klima
Generell herrscht Wüstenklima, das bedeutet, im Sommer sind es im Schnitt 35°C und im Winter 20°C. Im Winter kann es in den Nächten auch vereinzelt zu Nachtfrost kommen, Temperaturschwankungen von 20°C zwischen Tag und Nacht sind nicht selten.
Elangeni African Adventures
Elangeni ist ein Reiseveranstalter für maßgeschneiderteAfrika-Reisen. Das Länderangebot umfasst die verschiedensten afrikanischen Länder von Angola bis Uganda, das Portfolio der Reisearten reicht unter anderem von Individual- und Gruppenreisen, über Lodge -Safaris, Camping-Safaris oder Selbstfahrerreisen bis hin zu barrierefreien Reisen.
www.elangeni.de
Weitere Informationen und Fakten über „Afrikas bestgehütetes Geheimnis“ erhält man von der Botswana Tourism Organisation.
www.botswanatourism.de