Viele Menschen haben Angst vor einem Einbruch in den eigenen vier Wänden. „Smart Homes“ sollen heutzutage nicht nur den Wohnkomfort erhöhen, sondern auch Schutz vor ungebetenen Gästen bieten. Top Magazin stellt digitale Sicherheitssysteme vor.
Schockmoment: Man kommt nach Hause, die Tür ist aufgehebelt, das Fenster eingeschlagen, die Schubladen stehen offen, Schmuck und Geld sind gestohlen, einfach alles ist verwüstet. Und die Erholung des entspannten Wochenendtrips? In nur wenigen Sekunden dahin. Für 2019 meldete die Polizei Hessen in ihrer Kriminalstatistik fast zehn Prozent weniger Wohnungseinbruchdiebstähle als im Vorjahr. Mit 3.370 tatsächlich vollendeten Fällen ist die Einbruchsquote so niedrig wie noch nie. Zu den Betroffenen möchte man dennoch nicht gehören.
Sichere Technik gegen Einbrecher
„Jeder Einbruch ist einer zu viel, aber diese positive Entwicklung zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen vier Wände gut schützen und die polizeilichen Maßnahmen gut wirken. Wir haben in Hessen Wohnungseinbrechern den Kampf angesagt“, sagt Innenminister Peter Beuth (CDU). Entscheidend: Viele Einbrüche können durch die richtige Technik verhindert werden. Generell gilt, dass kostenfreie Präventivmaßnahmen Grundvoraussetzung dafür sind, das eigene Zuhause zu sichern und Einbrechern das Leben schwer zu machen.
Im digitalen Zeitalter existiert aber die Möglichkeit, das Haus oder die Wohnung bequem mit „Smart Home“-Systemen auszustatten. Diese bieten nicht nur mehr Wohnkomfort und helfen Energie zu sparen, sondern beinhalten auch smarte Sicherheitskomponenten, die das Eigenheim zusätzlich schützen.
So funktionieren digitale Sicherheitssysteme
Der Aufbau solch intelligenter Systeme ist bei Smart Home-Herstellern im Wesentlichen derselbe. In der Regel gibt es eine Zentrale, die sich mit einem Smartphone, Tablet oder smarten Lautsprechern einrichten und steuern lässt und mit der sich weitere Sicherheitsgeräte verbinden. Die Produkte können je nach Anbieter im Paket oder nach Belieben einzeln dazugekauft werden.
Wie die ▶︎ Z-Wave Serie des deutschen Herstellers Abus. Z-Wave ist aktuell der am weitesten verbreitete Smart-Home-Standard und Produkte, die das Logo tragen, sind herstellerübergreifend kompatibel. Das Herzstück der Serie, das Z-Wave Gateway, kann bis zu 120 Komponenten wie Multisensoren, Tür- und Fensterkontakte, Kameras, Innensirenen oder auch LED-Lampen, Wasser- und Rauchmelder verknüpfen. Die einzelnen Elemente werden über das Netzwerk miteinander verbunden und melden sofort, wenn etwas passiert.
So kommt es immer öfter vor, dass der Bewohner direkt auf den Alarm reagieren und zum Beispiel die Polizei rufen kann. Über integrierte Lautsprecher und Mikrofone kann man in den meisten Fällen sogar Kontakt mit einem Eindringling aufnehmen. Das alles funktioniert über eine dazugehörige kostenlose App, die den Bewohner überall auf der Welt über eine Push-Nachricht darüber unterrichtet, was Zuhause in seiner Abwesenheit geschieht.
Wie die Lupus App, die der deutsche Fachhändler Lupus Electronics in sein ▶︎ XT1 Plus Starter Pack integriert. Auf dem Startscreen hat man alles auf einen Blick: die aktuellsten Ereignisse, Alarm-Status-Anzeigen oder den Direktzugriff auf Sensoren-Zustände und Kameras.
Talentierte Türklingelsysteme
„Smart“ bedeutet nicht die Verdrängung von Altbewährtem, sondern das Zusammenspiel von herkömmlichen und innovativen Produkten. Mechanische Elemente wie hochwertige Fensterriegel und Türschlösser, sollen weiterhin hohen Widerstand gegen den schnellen Einstieg von Einbrechern leisten.
▶︎ Digitale Türklingelsysteme wie DoorBird haben ergänzend die Aufgabe, Diebe zu entdecken und zu melden. Wer das elektronische Schutzsystem nutzt, weiß zu jeder Zeit, wer gerade vor der eigenen Haustür steht – auch ohne, dass die Klingel betätigt wird. Ein integrierter Sensor erfasst jede Bewegung in einem Winkel von 180 Grad und einer Reichweite von bis zu acht Metern.
Die moderne Videoüberwachung
Die Videoüberwachung im Außen- und Innenbereich ist heutzutage noch immer ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit. Sie erleichtert die Strafverfolgung, indem sie Beweise sichert, die zur Aufklärung dienen, und gibt dem Nutzer ein Gefühl von Kontrolle.
Anders als die traditionellen Kameras bieten die smarten Modelle von ▶︎ Bosch, ▶︎ Arlo oder ▶︎ D-Link die Möglichkeit der tatsächlichen Durchsicht: Mit einem internetfähigen Smartphone kann man von unterwegs auf Live-Bilder zugreifen und von überall sehen, was zuhause geschieht. Die aufgezeichneten Bilder bleiben erhalten und werden zumeist in eine Cloud abgelegt. So können sie zumindest nachträglich abgerufen werden, auch wenn man mal kein Internet am Handy hatte.
Zum ▶︎ Smart-Home-Alarmsystem von Bosch gehört eine 360-Grad-Innenkamera, die den ganzen Raum überwacht und zuverlässig und präzise jede Bewegung erkennt. Dabei kann das System die Größe und Körperwärme von Mensch und Tier unterscheiden und löst nur dann Alarm aus, wenn es nötig ist.
Für scharfe und farbige Aufnahmen sorgt die kabellose ▶︎ Arlo Ultra. Unabhängig davon, wie dunkel es in einem Raum ist. Die 4K-UHD-Überwachungskamera sieht sehr elegant aus und integriert zwei Mikrofone mit Geräuschunterdrückung. Störende Hintergrundgeräusche wie Wind und Regen werden herausgefiltert. Wenn sich zwei Personen unterhalten, versteht man alles kristallklar.
D-Link hat in diesem Sommer erstmalig neue IP-Kameras mit Multi-Zonen Bewegungserkennung in Deutschland auf den Markt gebracht. Mit der ▶︎ Full HD Wi-Fi Kamera DCS-8325LH kann der Nutzer bis zu vier ausgewählte Bereiche festlegen, die explizit überwacht werden sollen. Hausbewohner werden dann darüber informiert, wenn in dem priorisierten Sichtfeld, zum Beispiel an der Terrassentür oder am Kinderbett – oder von der einen in die andere Zone eine Bewegung erkannt wird. Bereiche wie der Esstisch oder das Sofa, die für den Nutzer nicht relevant sind, lassen sich genauso einfach von der Erfassung ausschließen.
Smarte Simulationen
Der Alarm kann bei einem Einbruch klassisch durch die Sirene ausgelöst werden und die Nachbarn durch laute Geräusche darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht stimmt. Eine ▶︎ Smart-Home-Alarmanlage wie die von Netatmo ist von zusätzlichem Nutzen. Sie verfügt über eine ganze Reihe aufgezeichneter, für ein Zuhause typischer Geräusche: wie weinende Kinder, Staubsaugerlärm oder lautes Hundebellen. So werden Eindringlinge schon vor der Haustüre abgeschreckt.
Die Simulation, dass jemand zuhause ist, ist eine der beliebtesten Smart-Home Anwendungen. Ein automatisierter Rollladen aus widerstandsfähigem Material kann eine weitere Barriere für ungebetene Gäste darstellen. Rademacher, der deutsche Spezialist für Rollladenantriebe, bietet für jede Wohnsituation die passende Lösung: Seine leicht nachrüstbaren elektrischen ▶︎ Funk-Gurtwickler sowie Rohrmotoren werden direkt in das eigene ▶︎ HomePilot-System integriert und automatisiert.
Sind bereits Rollladenmotoren vorhanden, werden sie mit einem passenden Funk-Aktor smart-home-tauglich gemacht. So lassen sich die Rollläden nicht nur individuell programmieren und wetterabhängig steuern, auch von unterwegs kann man sie zu unregelmäßigen Zeiten öffnen und schließen, sodass das Haus zu jeder Zeit bewohnt aussieht.
Ein automatisierter Rollladen aus widerstandsfähigem Material kann eine weitere Barriere für ungebetene Gäste darstellen
Zeit – Kosten – Qualität
Zeit ist oftmals ein entscheidender Faktor, um einen Einbruch erfolgreich zu verhindern. Das Beste ist deshalb, nicht eine, sondern ganz viele Hürden gegen unliebsame Besucher aufzubauen. Der innovative ZeroVision-Alarm von Verisure ist Teil eines Drei-Barrieren-Systems.
Nach der Früherkennung durch Sensoren und bis zur Alarmierung der Polizei wird dem Eindringling die Sicht auf potentielles Diebesgut genommen: Nur Sekunden nach einem bestätigten Alarm löst das System die Sichtbarriere aus und es entwickelt sich ein nebelartiger Rauch, der den Einbrecher stoppt.
Eine Alternative zu aufwändigen Sicherheitspakten bietet Bublitz mit seinem Einbruch-Frühwarnsystem für Haus und Gewerbe. Seit mehr als 35 Jahren beschäftigt sich der Anbieter mit der Produktion und dem Vertrieb von Alarmanlagen, die schnell und einfach zu installieren sind, und setzt dabei auf eine völlig andere Technik.
Über einen internen Sensor wertet die Zentrale den konstanten Rauminnendruck und den Luftvolumenanteil des Raumes sekundengenau aus und registriert mit ihren sensiblen, scharfen Sensoren einbruchstypische Veränderungen. Zum Beispiel wenn ein Fenster aufgehebelt oder eingeschlagen wird und der Luftdruck sich verändert. Vorteil: Der Kunde kann überwiegend auf zusätzliche Kostenpunkte wie Kontaktmelder an Fenster und Türen verzichten. Seit Neustem lässt sich die Alarmanlage auch mit einer App übers Smartphone steuern.
Kaum vorstellbar, aber solche hochintelligenten Systeme sind oftmals auf einen speziellen Fall nicht vorbereitet: Den Stromausfall. Darum kann es hilfreich sein, eine analoge, batteriebetriebene Sirene mit Warnlicht in die digitale Alarmanlage einzubinden. Bublitz hat in seiner Anlage einen Not-Akku integriert, der den Alarmbetrieb immerhin für die nächsten 48 Stunden sichergestellt.
Wohnungsschutz vs. Datenschutz
Viele Verbraucher trauen sich nicht, eine Smart-Home-Anwendung anzuschaffen. Die Angst vor Hackerangriffen, Datenmissbrauch und der Schutz der eigenen Privatsphäre ist zu groß. Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik will helfen und veröffentlichte auf seiner Website eine ▶︎ Liste an Maßnahmen, die es in puncto Smart Home zu beachten gilt. Es wird zum Beispiel empfohlen, Sicherheitsfragen schon vor dem Kauf zu klären, keine Standardpasswörter zu benutzen und ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) einzurichten.
Unter den Herstellern sind bereits datenschutzfreundliche Smart-Home-Lösungen zu finden: Das AV-Test Institut zeichnete im vergangenen Jahr den Europamarktführer EQ-3 für seine ▶︎ Homematic IP-Produktlinie mit der Note „sehr guter Schutz“ aus: Alle gespeicherten Daten sind komplett anonym und werden per neuester Technologien und Verschlüsselungsstandards vermittelt.
Smart-Home-Sicherheit: Eine kostspielige Zusatzleistung
Abschließend lässt sich sagen: Vernetzte Häuser sind längst keine Garantie dafür, dass nicht eingebrochen wird oder auf klassische, analoge Sicherheitstechniken verzichtet werden kann. Es steht aber außer Frage, dass die zumeist kostspieligen, intelligenten Alarmanlagen die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöhen. Vor allem dann, wenn vernetzte Elemente wie Sensoren, die auch als Rauchmelder fungieren, zusätzlichen Schutz leisten. Zudem punkten sie in der Optik und Handhabung: Die Produkte sind meist klein und unauffällig und einfach anzubringen. In vielen Fällen genügt es, sie mit der Steckdose zu verbinden oder die kabellosen Komponenten an der gewünschten Stelle festzukleben. Welches Sicherheitssystem zur eigenen Wohnung passt, ist eine individuelle Entscheidung, die vorher gut recherchiert werden sollte.
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