Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den gebürtigen Frankfurter Benjamin List. Das hat die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften gestern bekanntgegeben. List erhält die Auszeichnung gemeinsam mit dem Briten David McMillan für die Forschung zur Beschleunigung chemischer Reaktionen.
Das Nobelpreis-Komitee lobte die Forschung als grundlegend für weitere pharmazeutische Entwicklung, zum Beispiel ein neues HIV-Medikament. Außerdem werde durch die neue Methode Chemie grundlegend „umweltfreundlicher“.
Benjamin List ist in Frankfurt geboren und aufgewachsen. Nach seinem Chemie-Studium in Berlin kehrte er zurück in die Mainmetropole. Hier promovierte er 1997 an der Goethe-Universität und legte so den Grundstein für seine wissenschaftliche Karriere. Heute ist der 53-Jährige Professor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung.
Als der Anruf kam, war List gerade auf einem Familienurlaub in Amsterdam. Er und seine Frau hatten Frühstück bestellt, als die schwedische Nummer auf seinem Handy blinkte. Der Chemiker hatte nicht damit gerechnet, dass er den Preis gewinnen würde.
Der Nobelpreis für Chemie (auch Chemie-Nobelpreis) ist einer der fünf von Alfred Nobel gestifteten Nobelpreise, die „denen zugeteilt werden, die […] der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben.“ Im Auftrag der 1900 gegründeten Nobel-Stiftung wird er alljährlich von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben und ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980.000 Euro) dotiert. Die festliche Übergabe findet am 10. Dezember in Stockholm statt.