Tanzen, trinken, die Nacht zum Tage machen: Bei der Chanukka-Gala des jüdischen Turn- und Sportverbandes Makkabi im Marriott hat ausgelassenes Feiern oberste Priorität: Vor allem beim Hora-Tanz, bei dem sich Männer und Frauen an Schultern oder Händen fassen und sich immer spritziger und lebhafter im Kreis drehen.
Eine jüdische Tradition, deren Dynamik und Lebensfreude sich kaum einer entziehen kann. Auch nicht Sportdezernent Markus Frank und Bürgermeister Uwe Becker mit Gattin Kerstin, die munter mittanzten. Energiegeladen: Die Festival Showband, die für die mitreißenden folkloristischen Klänge sorgte.
Becker, Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen, war zu Beginn des Abends von Makkabi-Deutschland-Präsident Alon Meyer mit dem „Makkabäer 2019“ für sein politisches Engagement für das Jüdische Leben, speziell im Sport, geehrt worden. Meyer: „Uwe Becker ist ein Vorbild, der es nicht bei Sonntagsreden belässt, sondern handelt.“
Viel Applaus, als Sportdezernent Frank im ausverkauften Ballsaal im Namen der Stadt den Spatenstich für das neue Makkabi-Zentrum am Ginnheimer Spargel für nächstes Jahr ankündigte: „Die Stadt Frankfurt ist stolz auf Makkabi, auf jeden von euch. Wir werden euch kraftvoll unterstützen, damit Makkabi weiterwächst.“
Bis jetzt gibt es 1.840 Mitglieder aus 87 Nationen und 12 Religionen in 25 Sportarten: Von Babyturnen und Behindertensport über Basketball bis Bridge und Boxen. Ganz neu dabei ist Eislaufen. „Wir leben Integration und Inklusion,“ betonte Meyer.
Stark vertreten: Die Abteilung Sportschützen, in der auch Maßschneider Stephan Görner, Unternehmerin Nicole Ruppel („Ich war mein Leben lang im Schützenverein“) und VGF-Chef Thomas Wissgott schießen.
Schützen-Ass Vered Rosa Zur, amtierende Deutsche Meisterin in den dynamischen großkalibrigen Disziplinen, lobt Ruppel: „Nicole hat eine unglaublich ruhige Hand.“ Schießen, so die Hausverwalterin aus Bad Vilbel, habe absolut nichts mit Ballern zu tun: „Es gibt keinen Feind, nur die Zielscheibe und du. Schießen bringt mich total runter.“
Noch trainieren die Makkabi-Schützen auf angemieteten Plätzen. Das wird sich bald ändern, wie Alon Meyer Top Magazin verriet: „Wir bauen eine moderne Schießhalle vom Feinsten in Oberrad, für zweieinhalb Millionen Euro.“ Makkabi-Schützen sorgten übrigens auch für die Sicherheit der rauschenden Party-Nacht. (kp)