Seit Jahren sind sie ein alltägliches Ärgernis: E-Scooter, die Gehwege blockieren und Plätze verschandeln. Damit soll nun Schluss sein. Die Stadt Frankfurt steuert mit einer neuen Strategie gegen, die auf mehr Wettbewerb, vor allem aber auf intelligente digitale Überwachung und klare Regeln mit einer 24-Stunden-Frist setzt.
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Frankfurt strukturiert sein E-Scooter-Angebot um. Zu den bekannten Anbietern Bolt, Dott, Lime und Voi stoßen künftig die Unternehmen RideMovi (ab Oktober) und Ryde (ab Februar 2026) hinzu. Die Gesamtzahl von 12.000 Rollern in der Stadt bleibt dabei unverändert; das Kontingent wird lediglich auf die dann sechs Wettbewerber neu verteilt. Entscheidend ist dabei weniger die Zahl der Anbieter als die Art der Steuerung.
Digitaler Sheriff statt Wildwuchs
Das Herzstück der Strategie ist ein digitales „Curbside Management“. Eine seit rund einem Jahr aktive Software ermöglicht es der Stadt, in Echtzeit zu prüfen, ob die Anbieter Flottenobergrenzen einhalten. Das System registriert jeden Verstoß und leitet Falschparkermeldungen direkt an die Betreiber weiter. Diese haben dann genau einen Tag Zeit, den Roller zu entfernen – eine klare Frist, die Wirkung zeigt. Laut Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert führte dieser Ansatz bereits zu deutlichen Verbesserungen für den Fußverkehr.
Feste Mobilitätsstationen zeigen Wirkung
Die Neuordnung ist bereits messbar. Seit der Einführung von über 150 festen Mobilitätsstationen ist die Zahl der Bürgerbeschwerden stark zurückgegangen. Diese Zonen existieren vor allem in der Innenstadt und im Bahnhofsviertel, aber auch bereits in Stadtteilen wie Bockenheim oder Sachsenhausen. Das Netz soll nun schrittweise auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.
Blick nach vorn: Das System wird weiter justiert
Der aktuelle Schritt ist keine endgültige Lösung. Die Nahverkehrsgesellschaft Traffiq prüft bereits, wie die Anzahl der Anbieter künftig optimal gestaltet werden kann. Geschäftsführer Tom Reinhold kündigte an, dass in den kommenden Monaten ein neues Verfahren ausgearbeitet wird, um ein sinnvolles Angebot zu gewährleisten und zu verhindern, dass sich zu viele Anbieter die Flächen teilen müssen.
