Im Lüftungsschacht der Taunusanlage zwischen den S-Bahn-Aufgängen 3 und 4 ist der „Frankfurter Schacht“ des französischen Künstlers Cyprien Gaillard zu bestaunen und zu benutzen. Bevor der Performer tropfnass zu seiner Skulptur marschierte und auf dem Weg die Denkmäler der Grünanlage umrundete, gefolgt von einem Pulk Kunstfans, war er von Sachsenhausen durch den 12 Grad kalten Main geschwommen.
„Die Poesie des Frankfurter Schachts liegt im Verhältnis des scheinbar nüchternen Lüftungsschachts zu seinem Inneren, der mit einem schönen Onyx überrascht“, erklärte Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig dem interessierten Publikum. MMK-Chefin Prof. Susanne Pfeffer: „Über zwei Jahre hat Cyprien Gaillard eine Skulptur geschaffen, die weder huldigt und preist noch erinnert und mahnt, sondern einfach nur dient. Inmitten des öffentlichen Raums entsteht mit dem Frankfurter Schacht ein Ort der Intimität.“ Denn: Das Kunstwerk bietet sich als Urinal für alle Geschlechter an.