Zum 200. Geburtstag seines Ururgroßvaters, Adolph Herzog zu Nassau-Weilburg, reiste Großherzog Henri von Luxemburg am Mittwoch zum Staatsbesuch nach Wiesbaden und versetzte die Hessische Landeshauptstadt in Aufruhr.
Hohen adeligen Besuch empfängt man nicht alle Tage in Wiesbaden. Entsprechend groß war dort das Aufgebot politischer und gesellschaftlicher Repräsentanten: der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich aber auch der deutsche Botschafter im Großherzogtum Luxemburg Dr. Heinrich Kreft kamen nebst 100 weiteren Gästen zu Ehren der Großherzoglichen Familie in die Landeshauptstadt.
Hauptschauplatz des Staatsbesuches: das Biebricher Schloss, in dem Adolph 1817 geboren wurde und das den Fürsten und Herzögen von Nassau bis 1841 als Residenz diente. Hier fließen die Ströme aus Wiesbaden und Luxemburg zusammen: „Das Biebricher Schloss ist eines der Bauwerke, die das Gesicht der Stadt prägen, und das dank Adolph von Nassau eine Brücke zwischen Hessen und Luxemburg schlägt“, hielt Bouffier fest, der die 200. Geburtstagsfeier in der Rotunde des Schlosses eröffnete.
„Wir haben das Schloss Biebrich nie vergessen.“ – Henri von Luxemburg
Zuvor hatte der Hessische Ministerpräsident den Erbgroßherzog in der Hessischen Staatskanzlei begrüßt und anschließend gemeinsam mit Henri und Oberbürgermeister Sven Gerich einen Kranz vor dem 1909 errichteten Landesdenkmal auf der Allee zwischen Biebrich und Wiesbaden niedergelegt. „Meine Familie und ich, wir haben das Schloss Biebrich nie vergessen“, betonte Henri von Luxemburg, dessen Großmutter die Residenz im Jahre 1934 an die Preußen verkaufte. „Ich bin sehr dankbar, dass das Schloss vom Land Hessen so liebevoll restauriert und gepflegt wird. Das zeigt mir, dass das Haus Nassau hier nicht vergessen wurde“, so der 62-jährige Monarch in seiner Dankesrede.
Und auch an anderer Stelle war man um die größte Zufriedenheit der Königlichen Hoheit bemüht: Zu Ehren des hohen Besuchs holte das Hessische Hauptstaatsarchiv einige Exponate der Herzog-Adolph-Ausstellung aus Weilburg für einen Tag nach Biebrich, die Henri in der West-Galerie des Schlosses mit großem Interesse begutachtete.
Einigkeit demonstrierten der Großherzog und Bouffier schlussendlich aber nicht nur im Kleinen, sondern auch hinsichtlich der gesamtpolitischen Lage in Europa. Gerade in Zeiten des aufkeimenden Nationalismus sei der Zusammenhalt von großer Bedeutung, gerade „darum muss die Tradition und die Freundschaft zu Luxemburg gepflegt werden“, so Bouffier.
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