2.400 Bundespolizisten sorgen für unsere Sicherheit am Flughafen Frankfurt. Unter anderem mit der größten zivilen Hubschrauber-Flotte in Europa.
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Wer schon einmal auf dem Frankfurter Flughafen gestartet oder gelandet ist, hatte auch Kontakt zu den Kollegen von Bundespolizei-Pressesprecher Reza Ahmari.
Ahmari, mit dem wir später noch abheben werden, erklärt: „Insgesamt sind wir mit rund 2.400 Beamten auf dem über 2.000 Hektar großen Areal vertreten. Das Luftfahrt-Drehkreuz ist dabei aber nur eines der drei Zuständigkeitsbereiche der Bundespolizei im Frankfurter Stadtgebiet. Auch am Hauptbahnhof und der Deutschen Bundesbank sind mehrere hunderte Beamte stationiert, sodass alleine in der Mainmetropole insgesamt um die 3.000 Bundespolizisten arbeiten.“
Kontrolle der Fluggäste und des Hand- und Reisegepäcks, Feststellen von gefährlichen Gegenständen, die Überwachung des gesamten Flugplatzgeländes sowie die Sicherung von besonders gefährdeten Flügen sind die Aufgaben, die die Behörde am Flughafen wahrnimmt.
Kraft statt Komfort
Ahmari war anderthalb Jahre in Afghanistan stationiert, bevor er letztes Jahr die Leitung der Öffentlichkeitsarbeit der Bundespolizei am Flughafen übernahm. Faszinierende Zahlen hat der Erste Polizeihauptkommissar über seine jetzige Dienststelle zu berichten: Mit 85 Hubschraubern verfügt die Bundespolizei über die größte zivile Flotte in Europa. Der Großteil dient zur Überwachung der Grenzen, Küsten und Bahnanlagen.
Der Super Puma, ein mittlerer Transporter, wird vor allem beim Bewältigen von Umweltkatastrophen, Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Ausschreitungen wie G20-Demonstrationen eingesetzt. „Für die Bundespolizei ist schnelle Einsatzbereitschaft und ein hohes Maß an Mobilität unerlässlich“, betont Pilot Jörg Schwarzmann.
Abgesehen von Beamten der Bundespolizei und der Spezialeinheit GSG 9 befördern die Piloten der Fliegerstaffel Fuldatal auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, andere Regierungsmitglieder oder Staatsgäste schnell und flexibel an Orte in der gesamten Bundesrepublik.
Nun wird es ernst. Wir begeben uns zum GAT, dem General Aviation Terminal, im Südteil des Flughafens. Abseits des üblichen Passagierverkehrs befinden sich hier einige Vorfeldflächen für Privatjets sowie Wartungshallen und ein Hubschrauber-Landeplatz. Hier steht auch der Super Puma AS 332, der uns gleich in die Lüfte heben wird.
Das Kraftpaket bringt es auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 125 Knoten (220 km/h) und wiegt leer stolze 4,5 Tonnen. Vollgepackt kann er sich mit einem Startgewicht von 8,6 Tonnen in den Himmel hieven. Bei guten Wetterbedingungen erreicht der Super Puma vom Stützpunkt in Fuldatal bei Kassel aus jeden Punkt in Deutschland in unter zwei Stunden.
Abgehoben
Wir nehmen direkt hinter dem Cockpit Platz. Unsere zwei Piloten und der Flugtechniker warten auf das „Go“. Wenn das Modell voll besetzt ist, wird es kuschelig. Insgesamt 20 Personen finden im Super Puma Platz – oft tragen sie dabei sperrige Schutzwesten unter ihren Uniformen.
Dass Komfort hier keine Rolle spielt, wird uns spätestens klar, als die Rotoren über uns zu wummern beginnen und wir senkrecht in die Luft steigen. Der Lärmpegel ist enorm – Kommunikation unmöglich.
Sanft hebt der Helikopter ab. Wir schauen unserem immer kleiner werdenden Schatten hinterher und fliegen eine scharfe Linkskurve über den Flughafen. Wenige Sekunden später erhebt sich die Skyline majestätisch vor uns…