Die Skyliners Frankfurt haben ihre Pläne für eine Multifunktionsarena am Kaiserlei präsentiert. Der Bau soll rund 150 Millionen Euro kosten. Der Eishockey-Club Löwen Frankfurt spricht von einer Farce und favorisiert einen anderen Standort.
Während die Politik noch über das geplante Multimillionenprojekt am Kaiserlei-Kreise streitet, träumen die Skyliners Frankfurt schon von ihrem ersten Spiel in einer hochmodernen Arena. Skyliners-Chef Gunnar Wöbke hat in einer Online-Pressekonferenz jetzt konkrete Pläne für eine Arena an der an der östlichen Grenze zu Offenbach vorgestellt. Die Stadtarena zwischen der Mainwiese und Oberräder Gärten soll 13.000 Zuschauern Platz bieten und im September 2025 eröffnet werden. Die Projektkosten schätzt er auf 150 Millionen Euro.
Die Halle soll nicht nur den Skyliners Frankfurt als Spielstätte dienen, sondern auch Popkonzerte und andere Kulturveranstaltungen ausrichten. Vorbild ist die Lanxess-Arena in Köln oder die Mercedes-Benz-Arena in Berlin. „Zahlreiche Künstler, die gern in Frankfurt auftreten würden, weichen aktuell nach Mannheim oder auch Köln aus“, so Wöbke. Das solle sich mit der neuen Multifunktionsarena am Kaiserlei ändern. Jährlich sind 130 Events anvisiert, davon 70 Konzerte, 50 Sportveranstaltungen sowie zehn weitere Nutzungen wie etwas Hauptversammlungen und Messen.
Das Angebot umfasst neben der ovalen Arena mit begrüntem und begehbarem Dach, auch 2.300 Auto- und 2.000 Fahrradstellplätze. Durch die zwei Abfahrten – in Richtung Frankfurt und in Richtung Offenbach – soll das übliche Verkehrschaos nach Veranstaltungen verringert werden. Hinter dem Projekt stehen neben Wöbke fünf regionale Unternehmen, federführend die Fraport Skyliners. Ulrich Brass (Brass Gruppe), Thomas Kunz (Schmoll Maschinen), Hans Nolte (Hahn Air) und Claus Wisser (Wisag).
Nach der gescheiterten Ausschreibung im vergangenen Jahr wartet das Team rund um Wöbke nun auf die Entscheidung der Stadt Frankfurt. Wie diese ausfallen wird, ist ungewiss. Die SPD-Fraktion im Römer sprach sich bereits gegen eine Multifunktionsarena am Kaiserlei aus und bevorzugt eine Arena am Flughafen. Diese „The Dome“ genannte Alternative favorisiert auch der Eishockey-Zweitligist Löwen Frankfurt.
Grundstück am Kaiserlei „offensichtlich völlig ungeeignet“
In einem Brandbrief an die Stadtverordneten bezeichnen die Löwen-Chefs Stefan Krämer und Andreas Stracke die Vorgänge in den vergangenen Jahren rund um den Bau einer Multifunktionsarena am Kaiserlei als Farce. Das Grundstück am Kaiserlei sei „offensichtlich völlig ungeeignet“.
Der Club sei zudem „entsetzt und fassungslos“ darüber, dass das Ausschreibungsverfahren im September nach fünf „verschwendeten“ Jahren erfolglos eingestellt wurde. Schon damals sei man sehr überrascht gewesen, „dass ausgerechnet und rein zufällig“ am gleichen Tag des Beendens der erfolglosen Ausschreibung die Fraport Skyliners „flankiert von großem Applaus entsprechender Dezernenten“ ihre Idee für den Bau einer Multifunktionsarena auf eben jenem Grundstück am Kaiserlei präsentierten.