Live, umsonst und – drinnen! Ja, es wird wieder gefeiert. Nach einem Jahr pandemiebedingter Pause stieg im Gibson Club auf der Zeil die 15. Verleihung des Live Entertainment Awards (LEA). 100 geladene Gäste an gesetzten Tischen genossen prickelnde Live-Atmosphäre, Beifallsstürme und große Emotionen – unter strengen Hygieneauflagen.
Der LEA Award ehrt die besten Leistungen der Veranstaltungsbranche in zwölf Kategorien. Die letzten neun Jahre fand das Event mit großem Brimborium, rotem Teppich und Live-Acts in der Festhalle statt. Diesmal begrüßte LEA-Chef Jens Michow das Publikum in cooler Club-Atmosphäre: „Es ist richtig, dass wir ein Lebenszeichen geben. Es ist richtig, dass wir zeigen, dass es uns noch gibt. Und dass wir Hoffnung senden!“ Bravo-Rufe und Beifall.
Strahlend nahmen Preisträger wie Dieter Semmelmann (Semmel Concerts), ausgezeichnet für die Arena-Tour „Herzkraftwerke“ von Sarah Connor, ihre Trophäen entgegen: „Trotz überschaubarer Kapazität ist das heute eine sehr schöne Veranstaltung“, lobte er. Und nutzte wie fast alle Preisträger die Bühne, um auf das Dilemma der Branche aufmerksam zu machen: „Es konnten nur 12 von 60 geplanten Sarah-Connor-Konzerten stattfinden. Wir verlegen und verlegen, schieben 300.000 verkaufte Tickets vor uns her. Uns fehlt das klare Statement der Politik: Wir wollen keine Fördergelder mehr, sondern wir wollen wieder spielen!“
Laudatio mit Tränen
Emotionaler und atmosphärischer Höhepunkt: Die Ehrung von Veranstalter-Legende Ossy Hoppe für sein Lebenswerk. Laudator: Sein eigener Sohn Oliver Hoppe, der die Agentur Wizard Promotions vor vier Jahren vom Vater übernommen hat: „Mein Vater, der schon früh in der Branche den Spitznamen Wizard of Oz bekam, hat die besondere Fähigkeit, seinen Künstlern ihre sehnlichsten Wünsche zu erfüllen. Ich rede nicht von Drogen, Geld, Sex und schnellen Autos, was bei einigen bestimmt auch der Fall war. Nein: Ossy gibt seinen Künstlern das Gefühl, ihre Vision zu teilen.
Dieser Preis würdigt, dass Ossy sich seit 50 Jahren den Menschen widmet, die ihre Leidenschaft leben, die mit wahnsinnigem Tempo auf der Überholspur unterwegs sind, stetig über sich hinauswachsen, unendlich viele neue Ideen und Impulse mitbringen und froh sind, jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie versteht und liebt und sogar noch ein kleines Stückchen verrückter ist als sie selbst.“
Ossy Hoppe, den als fleischgewordener Rock ‘n’ Roll eigentlich nichts so schnell aus der Fassung bringt, zu Tränen gerührt. Musste im Interview mit Moderator Ingo Nommsen mehrmals schlucken. Als dann noch Weltstars wie Jon Bon Jovi, Sting, Kiss, Ozzy Osbourne und die Scorpions „the one and only Ossy“ per Video feierten, war’s nicht nur um den Geehrten, sondern auch die Gäste geschehen: Standing Ovations und Gänsehaut. Endlich wieder.