Jule Gölsdorf (SAT1 Frühstücksfernsehen, Bingo!) und Christine Langner (n-tv-Sport, WDR-Nachrichten) eint zwei große Leidenschaften: ihre Liebe zu Tieren und das Faible für gesunde Ernährung. Beim Koch-Nachmittag mit Top Magazin Frankfurt im Eschborner Küchen Atelier Grohs entschieden sich die Journalistinnen und Moderatorinnen für ein ayurvedisches Gemüse-Kokos-Curry. Für Jules Zwergpudel Fred gab’s Hundekekse auf Leberwurstbasis.
Seit zwei Jahren hosten die Kolleginnen und Freundinnen den Podcast „Auf die Schnauze! Haustiere und ihre Promis“. Gerade ist die dritte Staffel angelaufen. Befreundet sind sie seit den 1990ern. Früher übernachtete Jule bei Christine in Köln und Christine bei Jule in Frankfurt, wenn ihre jeweiligen Jobs bei diversen Sendern anstanden.
„Damals gab es immer Nudeln mit Fertigsoße. Das Highlight war Mozzarella, den wir reingeschnippelt haben.“
Christine Langner
In der sporadischen Mädels-WG war gesunde Ernährung so weit weg wie der Mars. „Kochen hieß für uns warm machen. Es gab immer Nudeln mit Fertigsoße. Das Highlight war Mozzarella, den wir reingeschnippelt haben“, erzählt Christine lachend. Heute kochen beide leidenschaftlich, allerdings nur selten gemeinsam: Christine lebt mit ihrer 13-jährigen Tochter in Köln, Jule in Frankfurt. Letztere kommt gerade von einer Ayurveda-Kur mit ihrer Mutter in Österreich zurück.
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Zack, Zack
Jule legt eine Rote-Bete-Knolle in einen Topf mit Wasser: Als Vorspeise gibt es Rote-Bete-Carpaccio mit Mandelblättchen. „Rote Bete habe ich eigentlich immer im Haus. Die braucht jetzt mindestens 45 Minuten, bis sie weich ist. In der Zeit machen wir das Curry“, erklärt sie pragmatisch.
Das Zerkleinern von Zwiebel und Selleriestaude geht zack, zack – denn Jule hat ihren liebsten Küchenhelfer mitgebracht, der sich zwar als praktisch, aber auch laut erweist. Sie strahlt: „Mein Multihäcksler! Das beste Gerät, wenn man faul ist und nicht schnippeln will.“ Mit leicht erhobener Stimme, um das Aufheulen beim Anwerfen des Zugsystems zu übertönen. Ratsch, ist die Zwiebel Brei, Ratsch, fliegt der Staudensellerie in Stücke. Christine, die sorgfältig Zitronengras mit dem Messer zerkleinert, kann mit einer blitzschnellen Reaktion gerade noch die rote Paprika vor Jules Häcksler retten: „Die Paprikastücke nicht allzu klein!“
Massagen und Stirngüsse
Früher, auf dem Schulhof, hatte Jule ihre Gemüsebuletten gegen Wurstbrote getauscht, erfahren wir, während sie Koriander und Kreuzkümmel im Mörser zerstößt: „Ich bin mit gesundem Essen aufgewachsen – meine Mutter war da konsequent. Ich hätte gerne auch mal ’ne Frikadelle gegessen. Heute finde ich’s toll, mich gesund zu ernähren.“ Sie strahlt: „Und seit ich vor zehn Jahren meine erste Ayurveda-Kur gemacht habe, gönne ich mir das jedes Jahr. Es entschlackt und ich liebe die tollen Massagen und Stirngüsse – das tut einfach gut.“
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Welcher Typ bin ich?
Bei einem kleinen Exkurs in die Ayurveda-Lehre lernen wir, dass die Ernährungsregeln je nach Typ variieren, auf der Grundlage von drei sogenannten „Doshas“, die das seelische Gleichgewicht bestimmen. Während die Ingwerstücke lautstark im Häcksler rotieren, verrät Jule mit wissendem Lächeln: „Ich zum Beispiel bin ein Wasser-Butter-Typ.“ Interessant, denke ich, um mich kurz drauf ein wenig für meine Unwissenheit zu schämen. Gesagt hatte Jule nämlich Vata-Pitta-Typ, was aber im Lärm unterging. Schwamm drüber. Jules Quintessenz jedenfalls: „Mit ayurvedischer Ernährung kann man Krankheiten vorbeugen. Das überzeugt mich total.“
Braver Fred
Jules Zwergpudel Fred hat es sich auf seiner Decke unterm Esstisch bequem gemacht, blinzelt gelangweilt zum Gewusel am Herd. „Brav! Braver Hund“, lobt Christine den Rüden und seufzt: „Mein Benji würde hier nicht so brav stillliegen. Wenn so viele Leute da sind, ist er viel zu neugierig.“ Welche Eigenarten und Ticks Vierbeiner von Promis haben und welche lustigen oder emotionalen Geschichten dahinter stecken, erfahren die Hörer von „Auf die Schnauze!“. Christine lächelt: „Die Stars finden es schön, dass sie in unserem Podcast einfach mal nicht über sich selbst reden müssen. Dabei erfahren wir dennoch total viel über sie selbst.“
Leberwurst und Haferflocken
Derweil knetet Jule Haferflocken, Hüttenkäse, Sonnenblumenöl, Leberwurst und ein Ei zu einem zähen Teig, stellt ihn in den Kühlschrank. „Promis öffnen sich viel eher, wenn sie über ihre Tiere sprechen. Alle haben zum Beispiel irgendein Erziehungsthema mit dem Tier. Irgendetwas, was nicht klappt“, berichtet sie. Cathy Hummels etwa plauderte aus, dass ihr Mini-Goldendoodle Moon auch schon mal Pipi in der Wohnung macht und Stühle anknabbert. Guido Maria Kretschmer lässt seine fünf Windhunde aus Champagnerkübeln trinken. Und kein Frauchen oder Herrchen sei so richtig konsequent, wenn es darum gehe, ob der Hund ins Bett darf.
Fred darf die Pelle abschlecken und hat sie samt Leberwurstresten verputzt. „Leider habe ich das Ausstechförmchen mit Knochenmotiv vergessen. Aber man muss sich ja nur zu helfen wissen“, lächelt Jule. Ein Trinkglas tut’s auch – und dem Hund wird die Form seiner Leckerlis wahrscheinlich wurscht sein. „Fred ist ein großer Fan von Möhrenstampf“, verrät Jule. „Wenn ich Möhrenstampf mache, kriegt er immer ein Schälchen ab.“ Auch Hunde sollten gesund ernährt werden, da sind sich die Moderatorinnen einig: „Wir achten darauf, dass im Trockenfutter ein Gemüseanteil ist“, erklärt Christine. Die Barf-Methode, derzeit bei Hundehaltern hoch im Kurs, sei für beide zeitlich zu aufwendig.
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Jule schiebt das Backblech in den Ofen, Christine setzt den Basmati-Reis auf. „Das Tolle an so einem Currygericht ist, dass es ziemlich schnell geht“, sagt sie und gibt einen Löffel Ghee, geklärte Butter, in die Pfanne. Sekunden später zischt das Gemüse darin. Kokosmilch dazu. Beim Abschmecken stellt Christine fest, dass Ghee verglichen mit Öl eher fettig schmeckt. Dass ihre Freundin die ersten drei Tage einer Ayurvedakur jeden Morgen eine Tasse flüssige Ghee trinken muss, lässt Christine leicht schaudern. Hier und jetzt aber verströmt das Curry, das munter vor sich hin schmurgelt, einen verführerischen Duft.
Palo Palo und Prosecco
Während Jule Rote Bete in Scheiben schneidet, dünstet Christine Zucchini für den Reis. Als die angerichteten Teller auf dem Tisch dampfen, gibt’s noch eine kleine Anekdote von früher: „Als wir in Hannover bei NBC GIGA eine Nachtsendung zusammen machten, sind wir nach der Arbeit oft feiern gegangen, mit dem ganzen Team. Waren Stammgäste im Palo Palo, dem Club, wo damals die Karriere von Mousse T begann“, erinnern sich die Freundinnen lachend.
Was im gemeinsamen WG-Kühlschrank nie fehlen durfte? „Prosecco!“ entfährt es beiden wie aus der Pistole geschossen. Noch eine Gassi-Runde im nahegelegenen Arboretum, dann düsen sie los zur Aufzeichnung der nächsten Folge ihres Podcasts nach Frankfurt. Jeden zweiten Dienstag gibt es eine neue Folge von „Auf die Schnauze!“.
Rezepte
Rote-Bete-Carpaccio
ZUTATEN
2 frische Rote Bete
Trüffelöl
gemahlene Mandeln
Salz + Pfeffer
ZUBEREITUNG
Rote Bete putzen und ca. 45 Minuten kochen. Mit einem Sparschäler dünn schälen (Einweghandschuhe anziehen) und mit einem Hobel in dünne Scheiben schneiden. Auf den Teller anrichten, mit Trüffelöl besprenkeln, salzen und pfeffern, Mandeln drüberstreuen, fertig.
Gemüse-Kokos-Curry mit Zucchini-Rosinen-Reis
ZUTATEN
Für das Curry:
1 rote Zwiebel
1 Staudensellerie
1 rote Paprika
300 g grüner Spargel
2 Stangen Zitronengras
2 TL Koriandersamen
2 TL Kreuzkümmel
2 EL Ghee
1 EL gehackter Ingwer
3 TL Currypulver
1 TL Kurkuma
1 TL Salz
400 ml Kokosmilch
+ Kokosflocken
Für den Reis:
Tasse Basmatireis
Schalotten
200 g Zucchini
l EL Ghee
l TL Salz
50 g Rosinen
50 g Mandelblättchen
ZUBEREITUNG
Zwiebel schälen und würfeln. Sellerie waschen, putzen und in Stücke schneiden. Paprika waschen, halbieren und würfeln. Spargel waschen, holzige Enden abschneiden, die Stangen dritteln. Zitronengras waschen und fein hacken.
Koriander und Kreuzkümmel im Mörser grob zerstoßen. Das Ghee in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Zitronengras, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Currypulver und Kurkuma dazugeben und 3 Min. glasig anschwitzen. Das Gemüse und das Salz hinzufügen, Kokosmilch dazugießen und bei geschlossenem Deckel 10 Min. köcheln lassen.
Derweil den Basmatireis gründlich waschen. Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden. Zucchini waschen, putzen und ebenfalls klein würfeln.
Ghee in einem Topf erhitzen, Reis, Schalotten und Zucchini 3-5 Min. darin glasig dünsten. 1 ½ Tassen Wasser und Salz zufügen, aufkochen, Rosinen zugeben. Durchrühren, die Hitze reduzieren und den Reis 12-15 Min. garen. Den Topf vom Herd nehmen, ein Küchentuch um den Deckel wickeln und den Reis weitere 5 Min. ruhen lassen. Anschließend auf Teller verteilen, mit Mandelblättchen bestreuen und zum Curry reichen.
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Der Name ist Programm bei diesem biodynamischen Rosé in Demeter-Qualität aus Rheinhessen. Das Cuvée aus mehreren Rebsorten, in erster Linie Blau-fränkisch und Pinot Noir, die von Hand gelesen und direkt gepresst werden, ist fruchtig, leicht und frisch. Helles Rosa, der Duft von Erd- und Waldbeeren, ein perfekter Speisenbegleiter für unser Curry oder als Sundowner.
Freds Hundekekse
ZUTATEN
250 g Leberwurst
500 g feine Haferflocken
300 g Hüttenkäse
100 ml Sonnenblumenöl
1 Ei
ZUBEREITUNG
Alle Zutaten gründlich mischen, 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, Teig ausrollen (1 cm dick), Kekse ausstechen, bei 150 Grad Umluft etwa 30 Minuten backen.
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