Peter Paul Rubens zählt zu einem der bekanntesten Maler des Barock. Am Donnerstag startet im Frankfurter Städel Museum die Sonderausstellung „Rubens. Kraft der Verwandlung“, die einen bislang selten beachteten Aspekt seines Schaffens hervorhebt.
Er gilt als Barock-„Superstar“. Die Körper, die Rubens (1577-1640) auf die Leinwände brachte, waren stets sinnlich und dynamisch, die Szenen mitreißend und stark. Davon, dass der flämische Künstler auch das Prinzip der Metamorphose beherrschte wie kein zweiter, können sich Kunstliebhaber nun im Städel überzeugen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterten Städel-Direktor Philipp Demandt und Jochen Sander, Kurator der Ausstellung und Sammlungsleiter für Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800 am Städel Museum, die Besonderheit der Werkschau. Der Fokus dieser liegt auf dem Einfluss, den die Kunstwerke berühmter Vorgänger und Zeitgenossen auf die Arbeit Rubens hatten.
Genialer Künstler
„Sie haben quasi die Möglichkeit, Rubens beim Denken über die Schulter zu schauen“, so Demandt. „Mit diesem Ausstellungsvorhaben können wir die Genialität eines außergewöhnlichen Künstlers in all ihren Facetten präsentieren.“ Und Sander betont: „Rubens beeinflusste nicht nur zahlreiche nachfolgende Künstlergenerationen, sondern saugte auch selbst verschiedene Quellen für seine Bilderfindungen förmlich in sich ein. Unsere Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, diesen kreativen und schöpferischen Prozess direkt nachzuvollziehen.“
Inspirationsquellen
Häufig sind die Korrelationen zwischen Rubens Werken und denen seiner Vorbilder erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Die Ausstellung bietet den Besuchern nun die Gelegenheit, seine Bezugnahmen im Detail nachzuverfolgen. Neben Grafiken und Gemälden sind Originalskulpturen von der Antike bis zur Renaissance zu bestaunen, die dem flämischen Künstler als Inspiration dienten. Darunter: Schlüsselwerke von Tizian und Tintoretto, Rottenhammer oder Van Tetrode.
Rubens Dialog
Auf einem nach Bildmotiven und Themen strukturierten Rundgang finden sich spannende und prägnante Beispiele für den Dialog, den Rubens mit den Werken verschiedener Künstler einging. Anhand der antiken römischen Skulptur einer kauernden Venus, die sich auf ein Bad vorbereitet, lässt sich so beispielsweise erkennen, wie er sie in zwei seiner Gemälde aufnimmt und ihren Gemütszustand deutlich verändert.
„Rubens. Kraft der Verwandlung“ im Städel Museum
8.2.-21.5.2018
Städel Museum
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Sa, So: 10-18 Uhr
Do, Fr: 10-21 Uhr
Mehr Informationen unter: www.staedelmuseum.de/de/rubens